Ein dritter Platz mit Unterschieden!
Während sich die deutsche Squash-Nationalmannschaft um Bundestrainer Oliver Pettke über den dritten Platz bei der Team-Europameisterschaft vor zwei Monaten in Nürnberg unbändig freute, bedeutete das gestrige Ausscheiden im Halbfinale der deutschen National-Kicker ein Meer voller Tränen.
Die Vorfreude bei den Fußballfans und Spielern auf das vermeintlich sicher geglaubte EM-Finale war sehr groß. Wahrscheinlich war sie zu groß und die durch zwei individuellen Fehlern der Verteidiger Lahm und Hummels verursachte Niederlage, brachte ganz Fußball-Deutschland in eine Schock-Starre.
Ganz anders bei den Squasher: Simon Rösner und Co. hatten ein Platz im Halbfinale erhofft und nach guter Vorrunde auch erreicht. Dass man im Halbfinale gegen Frankreich den Kürzeren ziehen würde, war fast jedem klar, da – anders als im Fußball – Frankreich eine Macht und England eine Übermacht ist. Im Spiel um Platz drei besiegten die Deutschen Schottland und Squash-Deutschland freute sich riesig.
So unterschiedlich die Wahrnehmungen des Erreichten auch sein mögen, auch der dritte Platz der deutschen Fußballer ist nicht so schlecht, wie er nun gemacht wird. Das Problem beim Fußball ist, dass während der ganzen Spielzeit zwei Unachtsamkeiten in Sekundenbruchteilen über Sieg und Niederlage entscheiden können – im Squash gibt es wohl nur eine vergleichbare Situation, eben dann, wenn es in den Tiebreak des fünften und entscheidenden Satzes geht.