Elshorbagy glückt Revanche in Chicago!
Raneem El Welily (EGY, WRL 3) gelingt mit einem Sieg über Finalgegnerin Nour El Sherbini (EGY, WRL 5) im Damen-Finale der Windy City Open 2016 die Titelverteidigung. Das Finale der Herren entscheidet Mohamed Elshorbagy (Bild re, EGY, WRL 1), nach verletzungsbedingter Aufgabe von Nick Matthew (Bild li, ENG, WRL 3), für sich.
El Welily gegen El Sherbini im rein ägyptischen Damen-Finale!
Das Damen-Finale war eine rein ägyptische Angelegenheit zwischen der ägyptischen Weltranglisten-Dritten und -Fünften. Mit Raneem El Welily stand die Windy-City-Gewinnerin des vergangenen Jahres der Siegerin des letzten World-Series-Turniers, dem Tournament of Champions (ToC), Nour El Sherbini, gegenüber.
El Welily gelang mit einem Sieg über Coline Aumard (FRA, WRL 33) in Runde eins und über Annie Au (HKG, WRL 11) in Runde zwei zunächst ins Viertelfinale. Dort überwand sie ihre an Position acht gesetzte Landsfrau Nouran Gohar (WRL 8) klar in drei Sätzen. Im Halbfinale bezwang sie anschließend Camille Serme (FRA, WRL 4), ebenfalls mit 3:0-Sätzen und zog als an Position zwei Gesetzte erwartungsgemäß ins Endspiel ein.
El Sherbini besiegte in den beiden ersten Runden zuerst Samantha Teran (MEX, WRL 34) und Delia Arnold (MAS, WRL 15). Im Viertelfinale gelang ihr dann ein großer Sieg über die an Position drei gesetzte „Queen of Squash“, Nicol David (MAS, WRL 3). Der Triumph im Halbfinale über die topgesetzte Weltranglistenerste Laura Massaro (ENG) stand dem in nichts nach. Der Finaleinzug der 20-jährigen Ägypterin an sich verlief somit schon außergewöhnlich.
Im Finale, gegen ihre routinierte Landsfrau, gewann El Sherbini den ersten Satz. Ab dem zweiten übernahm aber El Welily das Heft des Handelns. Sie gewann die folgenden drei Durchgänge und so das Match mit 3:1-Sätzen. Nach dem Finalsieg, im vergangenen Jahr gegen Nicol David, gewinnt sie die Windy City Open zum zweiten Mal in Folge. „Mir fehlen die Worte. Ich sehr, sehr glücklich, dass ich nach längerer Zeit wieder einen großen Titel gewonnen habe“, sagte die Siegerin mit überaus emotionaler Stimme.
Herren-Finale Neuauflage des Dauerbrenners Elshorbagy vs Matthew!
Das Herren-Finale war eine Neuauflage des ToC-Endspiels, im Januar, des Finales des British Grand Prix, im vergangenen September und des vergangenen Finales der Windy City Open. In Chicago hatte Nick Matthew letztmals gegen Mohamed Elshorbagy gewonnen. Im direkten Vergleich hatte der Ägypter mit 9:7-Siegen leicht die Nase vorn.
Der Weg ins Finale des an Position eins gesetzten Elshorbagy ging zunächst über Alan Clyne (SCO, WRL 33) und Mohamed Abouelghar (EGY, WRL 25) in den beiden ersten Runden. Im Viertelfinale schlug er dann den an Position fünf gesetzten Simon Rösner (GER, WRL 9) in vier Sätzen. Das Halbfinale gewann er schließlich gegen den an vier gesetzten Miguel Angel Rodriguez (COL, WRL 8).
Matthew ging als Zweitgesetzter in Chicago ins Rennen und schlug zuerst den Wild-Card-Inhaber Chris Hanson (USA, WRL 73). In Runde zwei hatte er dann gegen den stark aufspielenden Spanier Borja Golan (WRL 19) große Mühen, musste drei Matchbälle abwehren und gewann noch in fünf Sätzen. Im Viertelfinale machte er mit El Welilys Ehemann, Tarek Momen (EGY), der mit Position sechs in der aktuellen Weltrangliste ein Karriere-Hoch erreichte, kurzen Prozess. Im Halbfinale besiegte er den an drei gesetzten Omar Mosaad (EGY, WRL 4) in vier Sätzen und zog erneut in Chicago ins Finale ein.
Matthew gibt im dritten Satz auf!
Elshorbagy gewann den ausgeglichenen ersten Satz des Herren-Endspiels gegen seinen englischen Dauerrivalen. Im zweiten Durchgang war zu spüren, dass „The Wolf“, wie Matthew vom Squash-Kommentator Joey Barrington getauft wurde, nicht mehr im Vollbesitz seiner physischen Leistungsfähigkeit zu sein schien. „Gegen Mohamed ist es schwer genung zu spielen, wenn man fit ist, geschweige denn wenn man verletzt bist. Das war ein frustrierendes Ende“, sagt Matthew nach dem Match. Der Titelverteidiger gab zu Beginn von Satz drei auf. „Ich spürte einen Muskel im Gesäßbereich , der sich in der Folge verhärtete“, sagte der Sheffielder. „Zu verlieren macht mir nichts aus. Es ist aber einfach enttäuschend, wenn du dir selbst nicht gerecht werden und Mohamed nicht den Kampf, den er verdient hätte, bieten kannst“. „Ich merkte bereits am Beginn des zweiten Satzes, dass Nick Schwierigkeiten hatte, sich gut zu Bewegen. Ich lebe um große Matches gegen große Gegner, wie nick einer ist, zu spielen. Es ist äußerst unglücklich, was passiert ist und das ist auch nicht die Art und Weise, wie ich gewinnen will“, sagte der Sieger abschließend.
Der PSA-Tross zieht nun weiter nach England. Dort werden zunächst die Canary Wharf Classic und dann die British Open ausgetragen. Bilder der gesamten Windy City Open 2016 sehen Sie in der iLoveSquash-Foto-Galerie.