England ist Women’s World Champion 2014!
Bei der Women’s World Team Championship 2014 in Kanada wurden am Samstag das Finale und die Platzierungsspiele ausgetragen. Den Abschluss machte das Finale zwischen den an zwei und drei gesetzten England und Malaysia. Zuvor spielten die deutschen Damen ihr letztes Spiel um Platz 15 gegen Kolumbien.
England zum fünften Mal Weltmeister!
Malaysia hatte im Halbfinale Titelverteidiger Ägypten geschlagen, Vizeweltmeister England kam mit einem Sieg über Hongkong in ihr elftes WM-Finale. Natürlich waren die an Position zwei gesetzten Engländerinnen Favorit, standen sie doch bereits in sieben WM-Finalen, aus denen vier Titel resultierten.
Im Auftaktspiel der Position drei, schlug die Engländerin Sarah-Jane Perry (WRL 17) die Malayin Delia Arnold (WRL 30) ohne nennenswerte Probleme mit 3:0-Sätzen.
Anschließend konnte die nahezu unschlagbare malayische Weltranglistenersten Nicol David ihre Kontrahentin, die englische Weltranglistenzweite, Laura Massaro, ebenso deutlich besiegen. David stellte somit den 1:1-Ausgleich her und erzwang das Entscheidungsspiel.
Diese alles entscheidende Partie bestritten Englands Alison Waters (WRL 5) und Low Wee Wern (WRL 7) aus Malaysia. Hatte Waters am Tag zuvor im Halbfinale noch überraschend verloren und Wern überraschend gewonnen und erst die malayische Finalteilnahme möglich gemacht, so waren die Zeichen im Finale wieder auf „normal“ gestellt. Die erfahrene Waters agierte entschlossen und wollte keine Zweifel an ihrem Siegeswillen aufkommen lassen und holte mit einer überzeugenden Leistung eine 2:0-Satzführung. Wern steigerte sich, gewann auch den dritten Satz, verlor aber den vierten und somit feierte England nach acht Jahren wieder den WM-Titel, insgesamt ihren fünften. Dritte wurden die die Ägypterinnen, die Hongkong im Spiel um Bronze mit 2:0 schlugen.
Deutsche Damen auf Platz 15 – versöhnlicher Abschluss?
Nachdem Sina Wall noch krankheitsbedingt ausfiel, trat das deutsche Team mit der Aufstellung Franziska Hennes (WRL 129, DRL 2), Annika Wiese (WRL 179, DRL 3) und Nicole Fries (DRL 4) zum letzten Spiel gegen Kolumbien an. Das Spiel der Positionen drei wurde zuerst gespielt. So standen sich zunächst Nicole Fries und Karol Gonzalez, ausgerechnet im einzigen Court ohne Livestream-Übertragung, gegenüber. So blieb es den deutschen Fans verborgen, dass die Frankfurterin glatt in drei Sätzen gewann und so den ersten Punkt für die Deutschen holte.
Dann kam es zur Begegnung zwischen Franziska Hennes und der in der Weltrangliste 51 Plätze höher stehenden Kolumbianerin Catalina Pelaez. Die zweifache Deutsche Einzelmeisterin benötigte fünf Sätze und 52 Minuten, um ihr Match und somit ihr Team zum Sieg zu führen. Anschließend einigten sich die Team-Chefs darauf, auf das dritte, bedeutungslos gewordene Spiel, zu verzichten.
Somit gewann die deutsche Damen-Nationalmannschaft um Bundestrainer Oliver Pettke gegen Kolumbien und erreicht schlussendlich den 15. Platz. Pettke hatte eine Platzierung unter den ersten 16 im Vorfeld als Ziel ausgegeben. „Mit dem 15. Platz bin ich zufrieden. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir in der gesamten zweiten Runde (nach den Gruppenspielen) auf unsere Nummer eins verzichten mussten. Eventuell wäre mit Sina noch das eine oder andere Plätzchen besser erzielt worden, aber wir müssen mit dem zufrieden sein. Und das bin ich wirklich. Gerade in den Spielen gegen Spanien (Revanche von der EM) und heute gegen Kolumbien haben unsere Damen sehr gut gespielt. Jetzt freuen wir uns auf eine reibungslose Heimreise und eine schöne vorweihnachtliche Zeit“, analysierte Pettke.
Sicher, das vorgegebene Minimalziel ist erreicht, aber man muss sich fragen, ob man damit zufrieden sein kann? Mancher wird entgegnen, dass man noch besser abgeschnitten habe als beim letzten Mal, 2012 in Nimes, als man den 19. Platz erreichte. Ist das aber der Anspruch, den eine Squash-Nation wie Deutschland haben sollte? Mittlerweile ist man von Nationen rechts überholt worden, die vor einigen Jahren noch mit der zweiten Garde in die Schranken verwiesen wurden. Gibt man sich mittlerweile damit zufrieden, mit den Squash-Entwicklungsländern auf einem Level zu stehen?
Bilder der Damen-WM sehen sie in der Team-WM-Galerie.