„Die Engländer“ – wie wollen sie spielen?
Dass squashnet-Themen auch im Ausland auf Interesse stoßen, ist bekannt, vor allem in anderen deutschsprachigen Ländern wie Österreich und der Schweiz. Dass sich aber jetzt sogar der englischsprachige Raum einklingt, hatte man so nicht erwartet. Dies mag natürlich auch am Thema selbst liegen. Die englische squashsite.co.uk, eine der bekanntesten Squash-Seiten, berichtete direkt nach den British Nationals über die nationalen Meisterschaften anderer europäischer Länder, unter anderem auch aus Deutschland.
Von besonders großem Interesse schien in Deutschland zu sein, dass man „ein ungewöhnliches Setzungssystem verwendet”, schrieb Steve Cubbins, Chefredakteur von squashsite.
„Es war eine große Überraschung zu sehen, dass in Deutschland ein solch starres System verwendet wird. So etwas habe ich bislang niemals zuvor bei Einzelturnieren gesehen“, führte Cubbins weiter aus.
„Ich sehe einen Vorteil des Systems, der aber nur zum Tragen kommt, wenn es Anwendung bei einem einzelnen Turnier findet – beispielsweise einem Finalturnier einer Serie. Aber es generell bei allen Turnieren so zu machen, halte ich eher für unglücklich und relativ einseitig.
Außerdem verhindert es weitestgehend das, was den Sport als solchen, interessant macht – die Überraschungen. Der Spieler, der an Position 32 steht, wird somit immer auf die Position eins treffen. Er hat selten die Chance einen Überraschungssieg zu landen, denn der Abstand zur Nummer eins ist wohl viel zu groß. Hingegen wäre der Abstand zur Nummer 13, 14 oder 15 so, dass ein „upset“ durchaus drin wäre – dies zeigen die Erfahrungen der weltweiten Turniere der PSA und der WISPA.
Hinzu kommt, dass die Top-Vier in den ersten Runden relativ leichte Gegner bekommen und somit vom System geschont werden.“
Trotz dieser kritischen Anmerkungen wollte auch Cubbins wissen, was seine Leser von der Idee halten und startete ebenfalls eine Umfrage.
Momentaner Stand: gut 72 Prozent der squashsite-Leser befürworten bislang das internationale System, 23 Prozent entschieden sich für das „deutsche Setzungssystem“ und 5 Prozent halten es für unerheblich, welches System Verwendung findet.