Als gut eine Woche vor Weihnachten das ägyptische Damen-Team zum dritten Mal in Folge Mannschaftsweltmeister wurde, war neben den vier Spielerinnen Nouran Gohar, Nour El Sherbini, Hania El Hammamy und Nour El Tayeb auch eine Dame maßgeblich am Erfolg beteiligt, die vermutlich nur die sehr langen und eingefleischten Squash-Fans kennen.

Es handelt sich um Engy Kheirallah (beste WRL 11 in 2010, Bild re), die für die 2022-WM als Damen-Coach vom ägyptischen Verband auserkoren wurde. Die 41-jährige Ägypterin war als Spielerin bereits Team-Weltmeisterin im Jahr 2008. Damals sicherte sie im entscheidenden dritten Spiel, mit einem überraschenden Sieg gegen die Engländerin Alison Waters, den Triumpf ihres Teams.

Somit gehört Kheirallah zu den wenigen Spielerinnen, die selbst einmal einen Titel gewannen und später auch als Coach erfolgreich waren. Vor ihr schafften dies nach unseren Recherchen nur die beiden Australierinnen Di Davis (1983) und Michelle Martin (1992, 1994, 1996 und 1998).

Nach dem jetzigen Erfolg könnte wohl das National-Coach-Engagement wiederholt werden. In Ägypten ist dies allerdings kein dauerhafter Job, sondern immer nur ein Kurzzeit-Engagement in der Zeit drei Monate vor einer WM bis kurz danach. “Eine alljährliche Beschäftigung als National-Trainer macht im ägyptischen System wenig Sinn, denn jeder Spieler hat seinen persönlichen Trainer. Hinzu kommt, dass die Spieler die meiste Zeit im Jahr unterwegs auf PSA-Turnieren sind”, erklärt die mittlerweile dreifache Mutter von einem Jungen (10 Jahre) und Zwillings-Mädchen (7 Jahre).

Es sei auch kein Problem, dass die Position des Team-Coach kein Vollzeit-Job sei, denn sie habe mit dem organisieren von Jugendturnieren und ihrer Familie mehr als ausreichend Beschäftigung.