Gaultier gewinnt Swedish Open 2017!
Gregory Gaultier (Bild, FRA, WRL 3) besiegt seinen Finalgegner bei den mit 70.000 US Dollar dotierten Swedish Open 2017 Karim Abdel Gawad (EGY, WRL 2) mit 3:1-Sätzen. Er gewinnt in Linköping, nach den Jahren 2012 und 2013, zum dritten Mal.
Gaultier gegen Gawad – Top of the Pops!
Im Finale von Linköping kam es zum Traumfinale der beiden Topgesetzten Karim Abdel Gawad gegen Greg Gaultier. Der Ägypter stand bei seiner vierten Teilnahme bei den Swedish Open das zweite Mal in Folge im Finale und war gewillt, seinen im vergangenen Jahr erstmals errungenen Titel zu verteidigen. Sein Gegenüber war bereits zum vierten Mal im Finale, zwei Mal hatte er den Titel bereits errungen.
Gaultier kam mit Siegen über den Qualifikanten Joe Lee (ENG, WRL 45) in Runde eins, im Viertelfinale über Tarek Momen (EGY, WRL 8) und über Simon Rösner (WRL 10) im Semifinale ins Endspiel von Linköping. Gawad besiegte in Runde eins zunächst Nafiizwan Adnan (MAS, WRL 30), dann im Viertelfinale Cameron Pilley (AUS, WRL 17) und in der Runde der besten Vier schließlich Alan Clyne (SCO, WRL 34), um ins Finale einzuziehen.
Gaultier hatte die ersten acht Aufeinandertreffen mit Gawad für sich entschieden. Bis zu den U.S.-Open (PSA M-WS), im vergangenen Oktober, wo für Gawad der Knoten geplatzt zu sein schien, denn er gewann daraufhin alle drei Matches gegen den World Champion des Jahres 2015.
Das Finale der Swedish Open begann wieder hochklassig, wie bereits viele der bisher vorangegangenen Matches in Linköping sehr sehenswert waren. Die beiden Akteure schenkten sich nichts und spielten ein atemberaubendes Tempo – allerdings spielte Gaultier ein wenig anders als sonst. Zu seinen druckvollen Grundschlägen streute er vereinzelte ansatzlose Boasts ein und holte Gawad damit nach vorne. Seine Crossbälle spielte er mit extremer Breite, das heißt sie berührten so früh die Seitenwand, um den in der T-Position lauernden Gawad am Volleyspiel zu hindern. Außerdem versuchte er zu vermeiden, den Ägypter zu einfach sein Spiel lesen zu lassen und stand des Öfteren unorthodox und somit schwer ausrechenbar zum Ball. Dennoch gewann Gawad den ersten Durchgang. „Wenn ich im roten Bereich bin, kann ich nur hoffen, dass er das auch ist“, kommentierte Gaultier nach dem Match.
Er sollte Recht behalten. Denn das durchdachte Spiel des Franzosen zwang seinen Kontrahenten zu kraftraubenden Richtungswechseln, die im weiteren Verlauf Wirkung zu zeigen schienen. Gawads Spiel schien nicht so zur Entfaltung zu kommen, wie sonst. Gaultier bestrafte auch jeden unpräzisen Ball des Ägypters mit gekonnten Stopp-Bällen. So diktierte der Franzose ab dem zweiten Satz das Geschehen und gewann schließlich die drei folgenden Sätze. Er besiegte so Gawad mit 3:1-Sätzen. Greg Gaultier gewinnt nach den Jaren 2012 und 2013 seinen dritten Swedish-Open-Titel.
Er dankte in einer emotionalen Rede seinem Team von Trainern und Physios gleichermaßen, wie dem Turnierveranstalter Frederik „Freddie“ Johnson. Der ehemalige Weltklasse-Spieler, der in den 1990er-Jahren unter den Top 20 der Weltrangliste war, habe ihn seit seiner ersten Teilnahme in Linköping, im Jahre 2002, als er als 19-Jähriger bis ins Viertelfinale kam, wo er von John Williams gestoppt wurde, immer ganz besonders gut behandelt. Das ist wohl auch das Geheimnis der Swedish Open und der Grund, warum so viele Weltklasse-Spieler Jahr für Jahr zum PSA-M70-Event kommen.
Bilder der Swedish Open gibt es in der iLovesquash-Galerie zu sehen.
Nun zieht der PSA-Tross zurück in die Vereinigten Staaten – es kann nur gehofft werden, dass auch alle einreisen dürfen. Dort beginnt am 21. März mit den Windy City Open 2017 (PSA M/W-WS, Chicago) das nächste World-Series-Turnier (WS). In Deutschland stehen erstmal die Deutschen Einzelmeisterschaften, vom 16. bis 19. Februar, in Hamburg an.