Geld regiert die (Olympia)Welt!
Auf diese einfache Formel scheint sich die Auswahl der beiden neuen Olympia-Sportarten Golf und Rugby-Seven reduzieren zu lassen. Jedenfalls sehen das der Redakteur Jürgen Schmieder vom Online-Dienst der Süddeutschen Zeitung „sueddeutsche.de“ und das deutsche IOC-Vizepräsident Thomas Bach so. Im Bericht vom 14. August ist zu lesen: „Mit der Empfehlung von Golf und Siebener-Rugby für die Aufnahme ins Programm der Olympischen Spiele 2016 will sich die Weltregierung des Sports attraktiver und für die milliardenschweren Sponsoren der höchstprofitablen Profisportarten lukrativer machen. Mit diesem Vorschlag hat die IOC-Exekutive am Donnerstag in Berlin die Kommerzialisierung vorangetrieben, am 9. Oktober wird in der IOC-Vollversammlung über die Aufnahme abgestimmt.
Auch Rugby gilt als eine wirtschaftlich rentable Sportart, allein beim vergangenen World Cup wurde ein Profit von mehr als 100 Millionen Euro erzielt. “Wir sind eine jugendliche, dynamische Sportart, die großen wirtschaftlichen Erfolg nachweisen kann”, erklärte Mike Miller, der Generalsekretär des Weltverbandes International Rugby Board. So wie Golf ein Argument für den amerikanischen Markt ist, dürfte Rugby das Zugpferd für Verhandlungen mit Fernsehsendern und Sponsoren in Australien sein.“
Dass es bei Olympia um Geld geht, sollte eigentlich allen Beteiligten klar gewesen sein, allerdings muss man sich die Fragen stellen dürfen:
1. Warum wird dieses Kriterium so in den Hintergrund gespielt und es vom IOC nicht klar ausgesprochen?
2. Warum wird es dann nicht konsequent umgesetzt?
Sicher könnte sich jeder damit abfinden, dass es nur ums Geld geht, aber durch die ewig und gebetsmühlenartig vorgetragenen „olympischen Kriterien“, gerät das wohl einzig wahre Kriterium zumeist in den Hintergrund.
Wobei festzustellen ist, dass das Kriterium Geld wohl auch nur bei den neu aufzunehmenden Sportarten Anwendung zu finden scheint. Denn einige der 28 Sportarten, die bei Olympia 2008 dabei waren, erfüllen dieses Kriterium wohl auch nur bedingt.