Hat sich der ganze Zirkus gelohnt?
Beim ersten großen Turnier in Paris, wählten die Veranstalter 2023 einen riesigen stillgelegten Springbrunnen am Palais de Tokio, auf der gegenüberliegenden Seine-Seite des Eifelturms mit Blick auf selbigen.
Squash im Springbrunnen hatte seine Herausforderungen und Tücken, weil die ganzen Um- und Einbauten wie beispielsweise das große Zelt in dem ein riesiges Podest mit dem ASB-Glas-Court und Sitzplätzen Einzug fanden sowie weitere Zelte für Catering, Presse, TV und Physio etc. – alles das verschlang ein riesiges Budget, wobei man das Turnier als sehr erfolgreich bezeichnen konnte.
Aber offensichtlich waren die Veranstalter nicht ganz so zufrieden, oder es hatte einen anderen, bislang nicht in Erfahrung zu bringenden Grund, dass man sich 2024 für ein neues Konzept entschieden hat. 2024 zog man in den berühmten Pariser Zirkus “Cirque d’Hiver Bouglione”, welcher über all die Infrastruktur verfügt, die sowohl ein Zirkus, als auch ein Squash-Event benötigt. Sicher war die Miete für den Zirkus kein Pappenstiel, aber dafür steht alles, bis auf das Podest mit dem Glas-Court, fix und fertig zur Verfügung.
Allem Anschein nach ging die Rechnung auf, denn ein Zirkus hat nun einmal auch eine besondere Atmosphäre, die sich auch positiv auf das Squash-Event auswirkte. Am Ende kann man konstatieren: Das Projekt Zirkus hat gut funktioniert.
Nun zum sportlichen Finalgeschehen: Die beiden Ägypter Nour El Sherbini (WRL 1) und Mostafa Asal (WRL 3) sicherten sich den zweiten großen Titel in Folge, indem sie Nouran Gohar (EGY, WRL 2) und Ali Farag (EGY, WRL 1) in einer Neuauflage des Finales der Egyptian Open auch in Paris besiegten.
Im ersten Spiel des Abends kämpfte sich El Sherbini von einem 0:1- und 1:2-Rückstand zurück und sicherte sich in einer spannenden Begegnung über fünf Sätze den erneuten Sieg in Paris, nachdem sie bereits im vergangenen Jahr die Erstauflage des neuen Events in Frankreichs Hauptstadt für sich entscheiden konnte.
„Nouran macht es immer zu einer großen Herausforderung. Sie versucht immer, Dinge zu ändern und sich zu verbessern, was mich auch in Rückstand gebracht hat. Allerdings habe ich meine Möglichkeiten genutzt, konnte aufholen und am Ende die Nerven behalten“, kommentierte El Sherbini ihren Sieg.
Im Finale der Herren siegte Mostafa Asal in vier Spielen gegen Titelverteidiger Ali Farag, der wohl sein Fünfsatz-Halbfinale gegen den Peruaner Diego Elias (WRL 4) weniger gut wegstecken konnte als Asal seine Vorschlussrunden-Begegnung gegen den Neuseeländer Paul Coll (WRL 3).
„Ich hätte das Spiel fast nicht bestreiten können“, gab Asal zu. „Ich hatte mich an der Hand verletzt und am Nachmittag konnte ich den Ball nicht richtig schlagen. Irgendwie hat es mein Team und mein Coach James Willstrop wieder hinbekommen – sie haben mich einfach den ganzen Weg gepusht.“
Aus deutscher Sicht war der Zirkus recht schnell vorbei, nachdem sich Raphael Kandra (WRL 29) gegen den Ägypter Mohamed El Sherbini (WRL 22) bereits in Runde eins, ohne Satzgewinn in nur 37 Minuten Spielzeit verabschieden musste.
Alle Ergebnisse des Damen – und Herrenfeldes.