Sabine Schöne
Mir geht’s super. Ich lebe meinen Traum und betreibe mit meinem Lebensgefährten zusammen ein erfolgreiches Café in Moosburg a.d. Isar., das „Café am Münster“.
Im Prinzip natürlich schon. Allerdings war es die letzten zwei Jahre nicht ganz einfach. Erst ein Mittelfußbruch mit OP, dann kamen mir die Lockdowns immer wieder in die Quere. Hab mir aber vorgenommen wieder regelmäßiger meinem (jetzt mittlerweile) Hobby nachzugehen.
Macht zwar keinen Unterschied, allerdings bin ich sicher, dass ich im April 1998 Nr.5 der WISPA-Rangliste war…und die 17 Titel in Folge…da gehört auch ein wenig Glück dazu, dass man nie zur Deutschen Meisterschaft verletzt war. Simon war nah dran. Es kommt aber immer der Punkt im professionellen Sport, an dem man sich entscheiden muss, ob internationale Turniere nicht wichtiger sind. Ich denke das hatte Simon getan. Zu meiner aktiven Zeit gab es im Januar eigentlich gar keine wichtigen und großen internationalen Turniere (wieder Glück).
Definitiv die zweite Meisterschaft 1989 in Regensburg. Ich glaube ich hatte es erst richtig begriffen, als ich in Runde 1 im Court stand. Alle Augen waren auf mich gerichtet und jeder war neugierig ob ich es wiederholen kann. Da wurde mir erst so richtig bewusst was im Jahr zuvor mit meinen 14 Jahren geleistet hatte. Bei meiner ersten Meisterschaft hatte ich halt „nur gespielt und Spaß gehabt“!
Gut das mich jetzt keiner lachen hört. Klar habe ich sie gesehen. Und ich fand die Frisuren klasse. Meine, zwischen 15 und 18 Jahren, erinnert mich heute an einen Wischmopp 😉 Die gute alte Dauerwelle. Aber generell haben mich Fritz’ Fotos in die Vergangenheit zurückversetzt. Ich hatte eine tolle Zeit. Auch wenn es manchmal als einzige Deutsche Spielerin nicht einfach war. Alle anderen Nationen waren in Gruppen und teils mit Coaches unterwegs. Um so stolzer macht mich eigentlich mein Erfolg. 80% des Trainings habe ich alleine gemacht (auch Kondition). Übrigens danke an Peter Schmidl, der eine ganz schön lange Zeit mit mir gespielt hat, damit ich besser werde…
National fehlt seit meinem Aufhören bei den Mädels irgendjemand, der sich traut in die weite Welt zu gehen. Nur da kann man die Erfahrung sammeln und ein ganz anderes Spielniveau erreichen. Es bedeutet Disziplin und viel Verzicht. International ist Squash, wie jeder andere Sport auch wahnsinnig schnell und athletisch geworden. Das hat man so deutlich an Nicole David gesehen. Heute noch mit Abstand die Beste, morgen war alles plötzlich zu schnell, und sie wurde leider von sehr vielen Spielerinnen schnell überholt.
Na klar tu ich das. Aber dazu müsste ich wieder richtig trainieren. Wenn ich heute in den Court gehe, dann „just for fun“ zum Spielen, nicht zum Trainieren. Ich denke ich hab meinen Körper früher genug gequält. Courtsprints, Ghosting etc. muss nicht mehr sein. Ich will es einfach genießen. Aber wer weiß…
Squash ist für mich immer noch eine der schönsten und härtesten Sportarten die es gibt. Es ist so schade zu sehen, dass wir bis heute nicht den Sprung in die olympischen Spiele geschafft haben. Es ist so was von an der Zeit.