Kandras Traum vom Doppel-DEM-Sieg!
Am Donnerstag begannen im Sportwerk Hamburg die Deutschen Einzelmeisterschaften 2018 (DEM, 15.-18. Februar 2018). Insgesamt 71 Teilnehmer kämpfen zum dritten Mal in Folge im hohen Norden um die nationalen Titel der Damen und Herren. Die beiden Vize-Einzelmeister des vergangenen Jahres Sina Kandra, damals noch Wall, (Bild li, Paderborn, DRL 3) und Raphael Kandra (Bild re, Paderborn, WRL 42, DRL 2) sind in diesem Jahr die Favoriten.
„Dieser Weg wird kein leichter sein“
Der Songtitel Xavier Naidoos könnte bezeichnend sein für das Vorhaben des Ehepaars Kandra bei den nationalen Titelkämpfen. Die beiden gaben sich vergangenen Sommer das Jawort. „Ich höre zum Jahresende auf – Raphi macht weiter, wie bisher“, sagte die frischvermählte Sina damals. Gemeint war natürlich ihre Teilnahme in der World Tour der Professional Squash Association (PSA). Bei der DEM wollen die beiden nun das erreichen, was ihre Club-Kollegen Ali Farag (EGY, WRL 3) und Ehefrau Nour El Tayeb (EGY, WRL 3) bei den vergangenen US Open geschafft haben: als Ehepaar den Titel holen.
Sina Kandra (li) gewann in Runde eins gegen Jasmin Pick (re) in drei Sätzen (Pic: Henning Angerer)
Im vergangenen Jahr unterlag Sina Wall im DEM-Finale ihrer Vereinskameradin Franziska Hennes (DRL 1) mit 1:3-Sätzen. Das Ziel der 28-jährigen Kandra wird erneut der Gewinn des Deutschen Einzelmeister-Titels sein, nach den Jahren 2011 und 2015 zum insgesamt dritten Mal. Hennes ist dieses Jahr auch wieder am Start. Sie hatte in den Jahren 2014 und 2017 jeweils im Endspiel über Wall die Oberhand behalten. Ihr Auftakt-Match gewann die Titelverteidigerin gegen Lena Sohl (Achim-Baden, DRL 43) klar in drei Sätzen. Sina Kandra überwand in Runde eins Jasmin Pick (Marburg, DRL 41) ebenfalls mit einem klaren 3:0.
Franziska Hennes schlägt in Runde eins Lena Sohl mit 3:0-Sätzen (Pic: Henning Angerer)
Ehemann Raphael Kandra musste sich seinerseits im Endspiel der letztjährigen DEM dem Abonnement-Meister Simon Rösner (Paderborn, WRL 6, DRL1) ebenfalls in vier Sätzen geschlagen geben. So wie bereits in den Jahren 2013, 2014 und 2016. Rösner ist in diesem Jahr wegen des enggestrickten PSA-Terminplans nicht dabei. Auch Jens Schoor (Worms, WRL 89, DRL 3), der Kandra zuletzt im DEM-Halbfinale des Jahres 2015 (Würzburg) ausgeschaltet hatte, fehlt krankheitsbedingt. Damit ist Kandra Topfavorit bei den Herren.
Die Gesetzten in Lauerstellung – Rohrmüller mit „Messer zwischen den Zähnen“!
Raphael Kandra absolvierte sein Auftakt-Match gegen Janosch Thäsler (Eschweiler, DRL 100) und gewann klar in drei Sätzen. Auch Kandras Ziel ist natürlich der Gewinn der Deutschen Einzelmeisterschaft. Auch wenn ihm selbst bewusst ist, dass seine Psyche und sein Körper mitspielen müssen. Der elffache Titelgewinner Simon Rösner ist in diesem Jahr nicht am Start. Damit lasten die Erwartungen alleine auf ihm. Der an Position zwei gesetzte Tim Weber (Worms, DRL 4), die an Position 3/4 gesetzten Stuttgarter Valentin Rapp (WRL 201, DRL 6) und Yannik Omlor (WRL 181, DRL 7) lauern auf ihre Chance.
Raphael Kandra (li) hatte in Runde eins mit Janosch Thäsler (re) wenig Mühen (Pic: Henning Angerer)
Der für Hamburg in der Bundesliga spielende Rudi Rohrmüller (DRL 67) ist „heiß“! Er wurde trotz seiner deutschen Ranglisten-Position, die nicht wirklich sein Leistungs-Potential wiedergibt, an Position 5/8 gesetzt. In der ersten Hauptrunde deklassierte er dann den Marburger Markus Mißbach, indem er in den drei gespielten Sätzen insgesamt nur einen Verlust-Punkt zuließ.
Simon Rösner wird sicher schmerzlich vermisst werden. Sein Fernbleiben macht die DEM der Herren aber seit langem wieder spannend, auch wenn bei normalem Verlauf dem Gewinn Kandras eigentlich nichts im Wege stehen sollte. Am Freitag werden die Runde der besten Acht der Damen und die zweite Runde und das Viertelfinale der Herren ausgetragen. Die Ergebnisse sehen Sie hier und hier gelangen Sie zum Livescoring und dem Livestream.