Mosaad gegen Castagnet im Canary-Wharf-Finale!
Die Final-Begegnung der Canary Wharf Classic steht fest. Im ersten der beiden umkämpften Halbfinalspielen setzt sich zunächst Omar Mosaad (Bild re, EGY, WRL 4) gegen Borja Golan (Bild li, ESP, WRL 20) in fünf Sätzen durch. Dann überwindet Mathieu Castagnet (FRA, WRL 10) Cameron Pilley (AUS, WRL 12) mit 3:1-Säzen. Somit stehen sich Omar Mosaad und Matthieu Castagnet, am Freitag-Abend, um 20:30 Uhr deutscher Zeit, im Londoner East Wintergarden, im Finale der mit 70.000 US Dollar dotierten Canary Wharf Classic 2016 gegenüber.
Neues Schiedsrichter-System im Test!
Das erste Halbfinale zwischen dem topgesetzten Omar Mosaad und dem an acht gesetzten Borja Golan stellte sich als eine schwierige Angelegenheit, für alle Beteiligten, dar. Die beiden Akteure im Court schienen sich einfach dauernd gegenseitig im Weg zu sein. Dazu kam, dass die Akteure außerhalb des Courts, die Referees, wieder einmal alle Hände voll zu tun hatten.
Bei den Canary Wharf Classic wird ein neues Schiedsrichter-System getestet. Bisher befanden bei den großen PSA-Turnieren ein Haupt-, zwei Neben- und ein Video-Schiedsrichter über Let-Entscheidungen. Jetzt versucht man mit einem Hauptschiedsrichter, der alleine entscheidet, und einem weiteren Schiedsrichter, der an den Video-Screens sitzt, auszukommen. Letzterer entscheidet weiterhin die Video-Reviews, also eine Video-Kontrolle, die jeder Spieler ein Mal pro Satz – im Falle eines Tiebreaks, ein weiteres Mal – fordern darf. Neu ist, dass der Hauptschiedsrichter bei kritischen oder bedeutenden Entscheidung selbst die Unterstützung des Video-Referees anfordern darf.
Mosaad gegen Golan liefern sich erbitterten Fight!
Wie oben beschrieben, entwickelte sich zwischen den beiden Spielern eine hart umkämpfte Auseinandersetzung. Zu der Tatsache, dass es oft Behinderungen der beiden im Kampf um den Ball gab, kam noch hinzu, dass der Haupt-Schiedsrichter versuchte, durch seine Entscheidungen die Spieler zu einem gewissen Verhalten zu erziehen. Dies führte oft zu Frustration, vor allem beim Spanier, der sich zunehmend benachteiligt fühlte. So schaukelten sich die Emotionen hoch und das Match war von zahlreichen Unterbrechungen geprägt.
Golan ging zunächst – etwas überraschend – mit 2:0-Sätzen in Führung. Der Spanier befand sich in den Jahren 2013 und 2014 konstant in der Top Ten. Das alleine dürfte schon Beweis genug sein, dass er es versteht Squash zu spielen. Umso erstaunlicher ist es, dass er sich mehr und mehr durch die Entscheidungen der Referees aus dem Konzept bringen ließ. Dadurch konnte er die 2:0-Satzführung nicht zum Sieg nutzen, sondern Mosaad gelang der 2.2-Ausgleich nach Sätzen. Im fünften Satz schien der Spanier schließlich seine gesamte Aufmerksamkeit auf Gegner und Schiedsrichter-Entscheidungen zu richten, wodurch ihm der Fokus auf sein eigenes Spiel verloren gegangen zu sein schien. Mosaad gewann den Entscheidungssatz, somit das Match gegen Golan und zieht ein ins Endspiel der Canary Wharf Classic.
Castagnet setzt sich gegen Pilley durch!
Im zweiten Semifinale des Abends standen sich dann der an Position drei gesetzte Mathieu Castagnet und der an sechs gesetzte Cameron Pilley gegenüber. Der Franzose kam ohne Satzverlust mit überzeugenden Darbietungen gegen Joe Lee (ENG, WRL 62), in Runde eins und gegen James Willstrop, im Viertelfinale in die Vorschlussrunde. Der Australier hatte in der ersten Runde Mohamed Reda (EGY) in drei Sätzen besiegt. Im Viertelfinale hatte sein Gegner, Simon Rösner (WRL 9), nach dem zweiten Satz krankheitsbedingt aufgegeben.
Das sehenswerte Match der beiden stellte eine Art Entschädigung der Zuschauer für das, durch die zahlreichen Unterbrechungen zerfahrene, erste Halbfinale dar. Castagnet entschied zunächst den ersten Durchgang für sich. Der zweite, noch umkämpftere Satz ging dann im Tiebreak mit 13-11 an Pilley, der somit den Satzausgleich herstellte. Satz drei war wieder eine klare Sache zu Gunsten des Franzosen, der dann im vierten Satz drei Satzbälle seines australischen Kontrahenten abwehrte. Statt einen fünften Satz hinzunehmen, gewann Castagnet schließlich den vierten erneut im Tiebreak (13-11) und sicherte sich den Finaleinzug.
Omar Mosaad gewann vier der bisher fünf Aufeinandertreffen mit Mathieu Castagnet. Dennoch darf man sich wegen des im Turnierverlauf bisher Gezeigten auf ein spannendes Finale freuen, das am Freitag, ab 20:30 Uhr deutscher Zeit, auf Eurosport Player live übertragen wird.
Bilder der Canary Wharf Classic 2016 sehen Sie in der iLoveSquash-Foto-Galerie.