Mulhouse erstmals Europa-Cup-Sieger der Herren!
Mulhouse gewinnt die European Club Championship 2017 (ECC) der Herren, dank eines mehr gewonnen Satzes beim 2:2-Unentschieden gegen den Titelverteidiger Paderborn.
Kandra unterliegt Tuominnen in drei – Rösner besiegt Clyne in vier Sätzen!
Raphael Kandra (WRL 44) und Olli Tuominen (FIN, WRL 46) trafen zuvor insgesamt drei Mal aufeinander, zwei Mal davon gewann der Finne. Zuletzt gewann er vergangenen März, im Semifinale der Oregon Open gegen den Paderborner mit 3:2-Sätzen. Im zweiten Match des ECC-Finals setzte sich der Finne gar mit 3:0-Sätzen durch. Damit holen die Elsässer vom Mulhouse SC den ersten Punkt im ECC-Finale.
Als nächstes stand die Partie der Spitzen-Positionen, Simon Rösner (WRL 11) und Alan Clyne (SCO, WRL 27) auf dem Programm. Im direkten Vergleich stand es vor der Partie 15:2-Siege für den Deutschen. Rösner gewann das Match auch, allerdings mit 3:1-Sätzen.
Osthoff unterliegt Masotti mit 0:3-Sätzen!
An Position drei folgte nun das Match zwischen Lennart Osthoff und Baptiste Masotti (FRA, WRL 98). Der Franzose setzte sich in drei Sätzen gegen den Paderborner durch. Das hatte zur Folge dass Mulhouse uneinholbar in Führung ging. Damit gewinnen die Herren des Mulhouse SC erstmals die European Club Championship.
Obwohl die Championship bereits entschieden war, verständigten sich die Teams darauf, das letzte verbleibende Match an der Position vier noch auszuspielen, allerdings verkürzt auf zwei Gewinnsätze. Lucas Wirths ging gegen den 32-jährigen Routinier Yann Perrin (FRA) auf den Court. Wirths zeigte sich, wie bereits an den Vortagen, in blendender Verfassung. Der 20-jährige Paderborner besiegt den Franzosen mit 2:0-Sätzen.
Damit ist der Mulhouse SC das erste Mal ECC-Gewinner der Herren, die Damen gewannen den Europa-Cup bereits im Jahr 2014, in Nottingham (England). Die Herren vom Paderborner SC müssen sich, wie bereits zuvor die Damen, mit dem zweiten Platz begnügen. Dabei war die vom PSC-Präsidenten Andreas Preising ausgegebene Devise „wenn Finale, dann auch gewinnen!“ Allerdings sei er froh, dass beide Teams überhaupt ins Finale gekommen seien. Ansonsten hätten sie ja nicht auf dem Glas-Court gespielt, was für die Fans, die zahlreich anwesenden Sponsoren und den Bürgermeister Michael Dreier nicht so schön gewesen wäre.
Kurzresümee der Veranstaltung – Geburtstagsgeschenk ausgefallen!
Mit dem Event ist Preising mehr als zufrieden. „4.000 Zuschauer, während der gesamten Veranstaltung, ist top. Und die Mannschaften genießen Paderborns großzügige Gastfreundschaft“. Auch sonst habe alles gestimmt: Hotel, Transport, Verpflegung, Werbung und Courts. Dafür möchte er sich ganz herzlich bei Norman Farthing und seinem Team bedanken!
Für das entgangene Geburtstagsgeschenk – zumindest einen Titel an die Pader zu holen – braucht sich Norman Farthing bei seiner Mannschaft dann auch nicht zu bedanken. Dennoch kann sich der umtriebige 71-jährige Paderborner Club- und Anlagen-Manager mit der Durchführung einer weiteren erfolgreichen Veranstaltung wohl ein wenig über die nicht gewonnenen Titel hinwegtrösten. “Ich bin sehr zufrieden, es war eine richtig geile Veranstaltung. Eigentlich wollte ich schon letztes Jahr aufhören, aber man hat mich überredet bis zum 31.12.2018 weiterzumachen. Was dann passiert, werde ich sehen, aber langweilig wird mir wohl nicht, denn ich habe gerade meinen Golf-Trainerschein erfolgreich abgeschlossen.”
Fußball-Trainer leben gefährlicher als Squash-Trainer!
Steffen Baumgart und André Schubert waren zu Gast bei der ECC im Ahorn-Sportpark. Baumgart ist gebürtiger Rostocker und der aktuelle Trainer des SC Paderborn, der in der vergangenen Saison haarscharf dem Abstieg in die Regionalliga entgangen war und in der 3. Liga verblieb. Der Kasselaner Schubert war bis Ende vergangenen Jahres Trainer von Borussia Mönchengladbach. Die beiden wissen nur zu gut, wie schnelllebig das Fußball-Trainer-Geschäft sein kann. Es gibt im Fußball sogar schon die Möglichkeit auf Trainerentlassungen Wetten zu platzieren. Das gibt es im Squash bislang noch nicht, aber vielleicht ändert sich das ja bald.
Steffen Baumgart schaut sich das Match von Ali Farag an…
Keiner käme in Paderborn allerdings auf die Idee, Coach Ronny Vlassaks für das Ausbleiben der Titel verantwortlich zu machen. „Im Gegenteil, ich muss mir überlegen, wie ich ihn halten kann“, sagt Norman Farthing. Der PSC wird öfters als das Bayern München des Squash-Sports bezeichnet. Andreas Preising will das nicht gelten lassen: „Die Bayern haben nur fünf Europa-Pokal-Siege der Landesmeister – wir bereits acht“, sagt er.
Auch Vlassaks bleibt gelassen – wie immer. Auf die Frage, ob er nun befürchten müsse, wegen des Abschneidens bei der ECC, gefeuert zu werden, antwortet der Belgier augenzwinkernd: „Ich denke ich kann in Paderborn bleiben, solange ich anständig bin.“ Ihm sei es wichtig jedes Jahr den Deutschen Mannschaftsmeister-Titel zu holen. Außerdem möchte er, gemeinsam mit dem PSC, junge Talente zum Team führen, so wie es mit Lucas Wirths und Tobias Weggen schon sehr gut funktioniere.
Hamburg besiegt Colets und belegt Rang drei!
Hamburg erreicht bei der ersten Teilnahme am ECC den dritten Platz. Im Spiel um Platz drei besiegten die Sportwerker den anderen Halbfinal-Unterlegenen aus Colets mit 3:1-Matches. Martin Svec (CZE, WRL 127) setzte sich gegen Angus Gillams in drei Sätzen durch. Anschließend unterlag Auguste Dussourd (FRA, WRL 116) gegen Richie Fallows (ENG, WRL 58) mit 1:3-Sätzen. Rudi Rohrmüller behielt über Lance Beddoes (NZL, WRL 108) mit 3:1-Sätzen die Oberhand. Als im letzten Match dann Norman Junge gegen Scott Handley (ENG) einen Satz gewann, war die Partie entschieden.
“Wir haben ein bisschen Glück gehabt“, sagte Rudi Rohrmüller nach dem Sieg seiner Mannschaft. „Colets hat uns wohl ein wenig unterschätzt, vor allem dachten sie wohl nicht, dass ich gegen Lance Beddoes gewinnen werde.“
Bilder vom Finaltag sind in der iLoveSquash-Galerie zu sehen…