Rösner im Canary-Wharf-Finale gegen Matthew!
Simon Rösner (WRL 9) hat es ins Finale der mit 50.000 US Dollar dotierten Canary Wharf Classic geschafft. In einem hart umkämpften Halbfinale gegen den „Local Hero“ Peter Barker (WRL 8) hat sich der Würzburger in vier Sätzen durchgesetzt. Er trifft nun im Finale auf Titelverteidiger Nick Matthew (ENG, WRL 3).
Simon Rösner: „So etwas muss nicht sein“!
Die Begegnung gegen den 31-jährigen Londoner war geprägt von viel Körpereinsatz. Teilweise hatte man das Gefühl, Barker versuche mit allen – nicht immer fairen – Mitteln, sich gegen eine drohende Niederlage zu stemmen. Das sahen irgendwann selbst Teile der Zuschauer und die Referees so, was die Stimmung am Ende des Matches zu Gunsten des deutschen Weltranglistenneunten umschlagen ließ. „Ich war über die Vielzahl der körperlichen Auseinandersetzungen nicht froh. So etwas muss im Court nicht sein. Man kann hart spielen, aber man muss immer fair bleiben“, kommentierte Rösner die Vorkommnisse nach dem Match.
Der in Paderborn ansässige Würzburger hatten keinen guten Start. Barker diktierte das Geschehen und Rösners Versuche dagegen zu halten, endeten meist mit Fehlern. So verlor er den ersten Durchgang klar mit 3:11. Ab Satz zwei gelang es ihm aber mehr und mehr, das Blatt zu wenden. Barker ging in Führung, Rösner blieb dran und machte am Ende die wichtigen Punkte. So glich er zum 1:1 in Sätzen aus. Im dritten Satz hatte Rösner die Zügel in der Hand und er gewann mit 11:5 zur 2:1-Satzführung. Es folgte ein vierter Satz, der an Dramatik kaum zu überbieten war. Um jeden Ball wurde verbissen gefightet und Rösner variierte gekonnt. Aber immer wieder kam es zu Kollisionen der beiden stämmigen Athleten. Am Ende mussten die Schiedsrichter insgesamt 38 Entscheidungen treffen. Rösner ist Respekt dafür zu zollen, dass er gegenüber Gegner und Referees immer freundlich blieb, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen. So zog er sein Spiel kompromisslos bis zum Schluss durch. Er gewinnt zum ersten Mal, in der Professional Squash Association (PSA) World Tour, gegen Barker und zieht in das wohl bis dato wichtigste PSA-Finale seiner Karriere ein!
Matthew lässt sich gegen Selby auf nichts ein…
Das andere Halbfinale bestritten der topgesetzte Titelverteidiger Nick Matthew und sein an Position sechs gesetzter Landsmann Daryl Selby (WRL 17). Selby war bereits zwei Mal erfolgreich gegen Matthew, das ist sicher mehr, als die meisten anderen vorzuweisen haben. Dennoch war es wieder eine klare Angelegenheit für den dreimaligen World Champion aus Sheffield. Auch wenn der erste Satz im Tiebreak (12:10) und der dritte mit 11:9 zu Gunsten des Titelverteidigers endeten, hatte man nie den Eindruck, als sei sein Sieg gefährdet. „Ich bin mir bewusst, dass alle einen vierten Satz wollten – ich wollte das nicht, tut mir leid“, sagte Matthew nach dem Match augenzwinkernd. Dennoch gebührt seinem Kontrahenten hohe Anerkennung, dass er nach dem Marathon-Match vom Vortag wiederum alles gegeben hatte und sich niemals verloren gab.
“Finale grandioso!”
So kommt es nun zum siebten Aufeinandertreffen, innerhalb der PSA World Tour, zwischen Nick Matthew und Simon Rösner. „The Wolf“, wie der Engländer zur Zeit gern tituliert wird, hat alle Begegnungen bislang für sich entschieden. Willstrop und Barker hatten das gegen Rösner bisher aber auch! Und so wird Rösner sicher wieder alles geben, um den nächsten Engländer zu bezwingen, um die nächste Negativ-Serie zu beenden, um einen weiteren Schritt zu seinem neuen Ziel, die Top 4 zu erreichen, zu vollziehen. Das Finale ist am Freitag, um 20:30 (deutscher Zeit) auf SquashTV live zu verfolgen