Rösner unterliegt Willstrop in fünf Sätzen!
Simon Rösner (Bild re, WRL 12) verliert im Viertelfinale der Netsuite Open gegen James Willstrop (Bild li, ENG, WRL 18) knapp mit 2:3-Sätzen und verpasst den Halbfinal-Einzug in San Francisco. Im letzten verbleibenden Herren-Viertelfinale setzt sich Diego Elias (PER, WRL 34) gegen Gregoire Marche (FRA, WRL 29) klar in drei Sätzen durch. Im ersten Halbfinale der Damen besiegt Laura Massaro (ENG, WRL 2) Joelle King (NZL, WRL 11) mit 3:0- Sätzen und zieht ins Finale ein.
Rösner unterliegt Willstrop mit 10:12 im fünften Satz!
Um es vorwegzunehmen: Das Viertelfinale, zwischen dem an Position sechs gesetzten Simon Rösner und dem mit einer Wild Card ins Hauptfeld gelangten James Willstrop, war eines dieser Matches, das keinen Sieger verdient gehabt hätte. Zu ausgeglichen waren die Leistungen der beiden Athleten über den gesamten Spielverlauf. Am Ende hatte der Engländer das viel zitierte Quäntchen Glück, um den Entscheidungssatz nach Matchball Rösners, noch für sich zu entscheiden. Doch beginnen wir von vorne…
Das Warmspielen der beiden fiel in die Dämmerung des kalifornischen Abends in San Franzisco. Die Temperaturen waren im Vergleich zum Vortag unverändert niedrig, allerdings konstatierten die Squash-Kommentatoren Paul Johnson und Simon Park, dass es wegen des nachgelassenen Windes wohl ein wenig besser zu spielen sei. Die anhaltende Kühle im Court bewirkte aber, dass beide Spieler dank ihres großen Schlagrepertoires in der Lage waren, nahezu jeden unpräzisen Ball des anderen gnadenlos mit einem gewinnbringenden Schlag zu bestrafen.
Rösner gewann nach anfänglichen Abtastens die beiden ersten Sätze, wenn auch knapp, jeweils mit 11:9. Der dritte ebenfalls hart umkämpfte Durchgang ging ebenso knapp mit 11:9 an Willstrop. Der Engländer gewann den vierten Satz klar zum 2:2-Satzausgleich und es ging in den dramatischen Entscheidungssatz.
Dieser war wieder extrem ausgeglichen. Keiner der beiden vermochte es einen Vorsprung herauszuspielen. Ein ums andere Mal kamen sich die beiden, nicht zuletzt wegen ihren Körpergrößen von über 1,90 Metern, in die Quere. Dann hatte der Deutsche beim Stande von 10:9 den ersten Matchball. Willstrop wehrte diesen mit einem beherzten Vorhand-Volley-Stopp-Ball ins Nick ab. Beim Stande von 11:10 hatte Willstrop seinerseits Matchball, der mit einer No-Let-Entscheidung des Unparteiischen zu enden schien. Rösner verlangte die Video-Review. Die brachte, nach scheinbar atemloser Anspannung – bei Zuschauern und Spielern – den für Rösner erlösenden Let-Ball. Es folgten insgesamt fünf weitere Let-Bälle, bevor Willstrop den Satz und damit das Match zu seinen Gunsten entschied.
Damit zieht der Engländer, nach dem Gewinn Wimbledon Cups (PSA M25), in sein zweites PSA-Finale des Jahres 2016. Davor stand er zuletzt im Jahre 2014 im Finale eines Turnieres der PSA, den China Open (PSA M70).
Elias bezwingt Marche in drei Sätzen!
Das letzte verbleibende Herren-Viertelfinale bestritten die beiden Qualifikanten Gregoire Marche und Diego Elias. Marche war mit einem Überraschungs-Sieg über den an zwei gesetzten Nick Matthew (ENG, WRL 4), Elias mit einem nicht weniger überraschendem Fünfsatz-Erfolg über den an fünf gesetzten Ali Farag (EGY, WRL 10) ins Viertelfinale der beiden Underdogs eingezogen. Elias, der wegen der ungewohnt kühlen Verhältnisse in langer Hose spielte, gewann das Match gegen seinen französischen Kontrahenten überraschend klar in drei Sätzen.
Damit zieht der Junioren-Weltmeister der Jahre 2014 und 2015 zum ersten Mal ins Halbfinale eines PSA-M100-Events ein. Er wird erstmals dem Rösner-Bezwinger James Willstrop im Court gegenüberstehen. Das andere Halbfinale bestreiten Greg Gaultier (FRA, WRL 2) und Marwan Elshorbagy (EGY, WRL 7). Bei den beiden lautet der direkte Vergleich 3:1-Siege für Gaultier, wobei Elshorbagy den Franzosen im Finale des vergangenen Grasshopper Cups (Zürich) erstmals besiegte.
Eine Damen-Finalistin steht fest!
Bei den Damen wurde am Donnerstag bereits das erste Semifinale ausgetragen, in dem sich die topgesetzte Laura Massaro und die an Position vier gesetzte Joelle King gegenüberstanden. Die Neuseeländerin konnte zu Beginn der drei gespielten Sätze das Spiel jeweils sehr ausgeglichen gestalten und verlangte so der topgesetzten Engländerin alles ab. Am Ende machte jedoch Massaro die „Big Points“ und gewann das Match klar in drei Sätzen. Damit zieht Massaro, bei ihrer ersten Teilnahme bei den Netsuite Open, ins Finale ein. Ihre Gegnerin wird am Freitag im anderen Halbfinale zwischen Nicol David (MAS, WRL 3) und Vorjehres-Siegrin Amanda Sobhy (USA, WRL 7) ermittelt.