Rösner nach Zitterpartie in Runde zwei!
„Spiele in guter Form zu gewinnen ist eher einfach, wichtiger ist es, auch die zu gewinnen, wenn es mal nicht gut läuft“, analysierte Rösner sein Spiel. Und mit mäßiger Form gewinnen, dies tat Rösner, nachdem er seinen englischen Gegner Chris Ryder (Bild li, WRL 39) komplett unterschätzt hatte und durch seine lässige Spielweise 0:1 in Satz-Rückstand geriet. Ab Satz zwei konzentrierte sich Rösner (Bild re, WRL 20) besser, rückte etwas mehr nach vorn und erhöhte das Tempo, was Ryder zu Fehlern zwang und dem Deutschen eine 2:1-Satzführung bescherte. Allerdings startete der Paderborner im vierten Satz erneut unkonzentriert und lag nach fünf Minuten 1:7 zurück. Alles deutete auf einen fünften Satz hin, doch Rösner holte durch einige „Alles-oder-nichts-Aktionen“ auf und gewann am Ende recht glücklich 3:1. „Ich bin alles andere als zufrieden mit meiner heutigen Leistung und werde mich intensiv auf meinen nächsten Gegner, Alister Walker, vorbereiten. Ich hab seit längerer Zeit nicht gegen Walker gespielt. Bis jetzt konnte ich gegen ihn noch keinen Sieg verbuchen. Es wird Zeit, dass sich dies ändert“, gab Rösner als Marschroute für sein Zweitrundenmatch aus.
Alister Walker (BOT, WRL 16) war es auch, der mit seinem Erstrundensieg gegen den an Position sieben gesetzten Niederländer Laurens Jan Anjema (NED, WRL 9) die einzige richtige Überraschung des zweiten Tages der ersten Runde zustande brachte.
Ganz knapp an einer Überraschung vorbeigeschrammt ist der Kolumbianer Miguel Angel Rodriguez (WRL 29), der in einem 92-minütigem hart umkämpften Match den Weltranglistenersten Nick Matthew (ENG) an den Rand einer Niederlage brachte. „Miguel ist in der Lage allen Top-Spielern Kopfzerbrechen zu bereiten. Auch ich war kurz davor mit der nächsten Maschine nach Hause fliegen zu müssen, habe aber glücklicherweise noch die Kurve bekommen”, sagte Matthew nach dem Spiel.
Der mit Spannung erwartete erste Auftritt von Ramy Ashour (EGY, WRL 5), der nach mehrwöchiger Verletzungspause zurück in den Court kam, wurde zur erwarteten Gala-Vorstellung. In nur 25 Minuten ließ er den australischen Qualifikanten Matthew Karwalski (WRL 58) keine Chance. „Es war beinahe wie in einer Trainerstunde – egal was ich gemacht habe, Ramy hat jede Aktion durchschaut und das Spiel immer dominiert”, lobte der Australier den Ägypter.
Ansonsten hatten die Gesetzten in den zwei Erstrundentagen zumeist wenig Probleme mit ihren Gegnern, so dass es jetzt zu folgenden Begegnungen in der zweiten Runde der North American Open kommen wird (Matchbilanz in Klammern):
[1] James Willstrop (ENG) v Thierry Lincou (FRA) (9:9)[6] Amr Shabana (EGY) v Adrian Grant (ENG) (10:1)
[8] Azlan Iskandar (MAS) v [Q] Karim Abdel Gawad (EGY) (0:0)
[3] Greg Gaultier (FRA) v Shahier Razik (CAN) (4:0)
[4] Ramy Ashour (EGY) v Cameron Pilley (AUS) (7:0)
[5] Karim Darwish (EGY) v [Q] Zac Alexander (AUS) (1:0)
Alister Walker (BOT) v Simon Rosner (GER) (2:0)
[2] Nick Matthew (ENG) v Olli Tuominen (FIN) (8:1)