Rösner unterliegt in Doha knapp dem Weltranglistenersten!
Bei der PSA World Championship in Doha wurden die acht Matches der dritten Runde gespielt. Das Vorgeplänkel scheint vorüber, es gab nahezu ausschließlich Squash auf höchstem Niveau zu sehen. Aus deutscher Sicht war der Höhepunkt sicher das letzte Spiel des Tages: Die deutsche Nummer eins und Nummer zehn der Weltrangliste, Simon Rösner, gegen die Nummer eins der Welt, Mohamed Elshorbagy (EGY).
Elshorbagy gewinnt die entscheidenden Momenten gegen Rösner!
Simon Rösner (Bild re) hatte gestern, neben seinem Sieg gegen Lucas Serme (FRA, WRL 49), auch noch dadurch für Gesprächsstoff gesorgt, weil er seinen Gegner unglücklich abschoss. Dies passierte ihm in Runde drei gegen den an Position zwei gesetzten Weltranglistenersten, Mohamed Elshorbagy (Bild li), nicht. Dennoch machte der Paderborner von sich reden, denn es war ein hochklassiges Spiel gegen das „Beast of Alexandria“, wie Elshorbagy ehrfürchtig und gleichzeitig liebevoll von der internationalen Fachpresse genannt wird.
Noch nie, in den bisherigen drei Begegnungen, hatte Rösner gegen den Ägypter gewonnen, aber er war auch noch nie so nah dran wie dieses Mal. Das Match hielt von Anfang an, was es im Voraus versprach. Bereits im ersten Satz zeichnete sich erst beim Stande von 8:8 ein kleiner Vorteil für den Ägypter ab, der diesen schließlich 11:8 gewann. Im zweiten Satz legte Rösner noch eine Schippe drauf, forcierte das Tempo, spielte druckvoll und machte kaum Fehler. So gelang es ihm den Weltranglistenersten wirklich mindestens ebenbürtig zu sein. Lohn der Mühen und des konsequenten Spiels war der 11:9-Gewinn des zweiten Durchgangs.
In Satz drei ging es zunächst genauso weiter. Zudem wollte keiner der beiden auch nur einen Millimeter der spielbeherrschenden T-Position aufgeben und jedes Mal, wenn Elshorbagy sich mit Körpereinsatz Platz zu verschaffen versuchte, hielt Rösner mit derselben Gewichtsklasse dagegen. Manchmal fühlte man sich an die Bodycheck-Kultur beim Eishockey erinnert, so prallten die beiden Kontrahenten aufeinander. Rösner vermochte es eine 7:3-Führung zu erspielen. Sein Gegner konnte allerdings wieder aufschließen und beim Stande von 9:9 machte der achtfache Deutsche Einzelmeister dann zwei vermeidbare Fehler. Dass es im Squash in den meisten Fällen und auch wenn noch so hart um jeden Ball gekämpft wird, fair zugeht, zeigte Rösner, der seinen ersten Fehler, der von den Referees nicht erkannt wurde, selbst anzeigte.
In Satz vier konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieses Match eigentlich keinen Sieger verdient hatte. Dennoch musste einer ermittelt werden und der hieß nach 65 Minuten Mohamed Elshorbagy!
Momen unterliegt Coppinger!
Den Rest des Tages gab es bereits Squash der ersten Güte zu sehen. Es setzten sich nahezu alle gesetzten Spieler durch. Die Spielzeiten, die bis auf eine Ausnahme alle um die 60 Minuten oder länger lagen, belegten, dass es in Runde drei der World Championship keine leichten Spiele mehr gab. Einzig der „Maestro“ Amr Shabana (EGY, WRL 4) machte kurzen Prozess mit Max Lee (WRL 21). Er wird nun im Viertelfinale gegen den Titelverteidiger Nick Matthew (ENG, WRL 3) spielen.
Einen gesetzten Spieler erwischte es dann doch: Der an Position zehn gesetzte Tarek Momen (EGY, WRL 9) unterlag dem blendend aufgelegten Südamerikaner Stephen Coppinger (WRL 24) nach 85 Minuten Spielzeit in fünf Sätzen. Er darf sich nun gegen den Weltranglistenersten Elshorbagy versuchen.
Somit kommt es zu den folgenden Viertelfinalpaarungen, mit Matchbilanzen und Anfangszeiten zu denen die Spiele (Mittwoch 19.11.) live bei SquashTV übertragen werden:
15.30 Uhr: [1] Gregory Gaultier (FRA) v Cameron Pilley (AUS) – (9:1)
16.30 Uhr:[4] Ramy Ashour (EGY) v [6] Borja Golan (ESP) – (1:2)
17.30 Uhr:[3] Nick Matthew (ENG) v [5] Amr Shabana (EGY) – (18:15)
18.30 Uhr:[2] Mohamed Elshorbagy (EGY) v Stephen Coppinger (RSA) – (3:0)