Shabana bringt Ägypten den WM-Titel!
Was es genau am Ende war, was den Sieger und den Unterlegenen ausmachte, ist schwer zu beurteilen. Eines steht allerdings fest: Es hätte keine bessere Dramaturgie des WM-Finales geben können. Nachdem sich die Franzosen beim Halbfinalsieg gegen England richtig als „Team“ gefunden hatten, deutete alles darauf hin, dass Greg Gaultier darauf brennen würde, gut vorzulegen.
Im ersten Satz musste Gaultier noch den Ägypter Karim Darwish gewähren lassen, danach nahm der Franzose das Match in die Hand und gab es bis zum Sieg nicht mehr her.
Das zweite Spiel, zwischen Ramy Ashour und Renan Lavigne war eine kurze Demonstration des Ägypters.
Ashour ließ Lavigne keine Chance und somit musste die letzte Begegnung die Entscheidung bringen.
Vier Weltmeistertitel kamen im Court zusammen – drei für den Ägypter Amr Shabana (2003, 2005, 2007) und einer für den Franzosen Thierry Lincou (2004). 22 Mal trafen die beiden bislang aufeinander – Shabana führte den direkten Vergleich bis dahin knapp 12:10 an.
Und so knapp ging es auch diesmal zu: Shabana ging in Führung, Lincou glich aus. In Satz drei und vier entschied der Tiebreak, jeweils zu Gunsten des Ägypters, obwohl Lincou immer die Chance auf den Satzgewinn hatte. Besonders im vierten Satz, als der Franzose bereits 10:5 führte und alles auf einen fünften Satz hindeutete, kämpfte sich Shabana heran, um dann den ersten Matchball zu nutzen und seinem Land den zweiten Team-WM-Titel zu bescheren.
Auch beim ersten Titel, im Jahre 1999 im Heimatland Ägypten, war Shabana beteiligt und wer weiß, vielleicht kann er auch bei der Team-WM auf drei Titel kommen – 2011 ist die nächste Chance.
Das deutsche Team schnitt bei dieser WM gut ab. Im abschließenden Spiel um Platz 11 gewannen Bundestrainer Pettkes Mannen gegen die US-Boys 2:0 – das dritte Spiel wurde gestrichen, da die Partie bereits entschieden war.
Grundstein zum Erfolg legte Simon Rösner, der den sieben Plätze vor ihm in der Weltrangliste stehenden Julian Illingworth (WRL 33) 3:2 besiegte. In der anschließenden Begegnung machte Stefan Leifels alles klar. Er bezwang Preston Quick 3:1 und sicherte somit vorzeitig den deutschen Sieg: „Ein sehr gutes Team hat ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Ich bin sehr zufrieden! Wir haben das Maximum erreicht – vielleicht doch sogar ein bisschen mehr“, war das erste Resüme des Bundestrainers nach dem Match