Späte Einsicht oder ein Geburtstagsgeschenk?
Vor gut sechs Monaten berichteten wir, dass Deutschlands beste Squasherin aller Zeiten – Sabine Tillmann (Bild) – keine Ausnahmegenehmigung vom Bayrischen Verband erhielt, bei den Senioren zu starten. Zunächst schlugen die Wellen hoch, fast sogar über manche Köpfe der bayrischen Funktionäre hinaus. Bayerns Präsident, Wolfgang Bauriedel, wollte zwar keine bayrische Ausnahme machen, aber wenn der Deutsche Verband es bundesweit genehmigen würde, dass Damen ab einem Alter von 35 Jahren bei den Senioren mitspielen dürfen, wolle sich Bayern dieser Sache nicht verschließen.
Seitdem ist mehr als ein halbes Jahr vergangen, der Deutsche Verband beschloss die „Damen-Senioren-Regel“ im November vergangenen Jahres und Bayern führte Sie im Dezember ein. Und genau am heutigen Tag, am 27. Januar, wird Tillmann 35 Jahre alt und darf fortan bei den Senioren mitmischen.
Ob dies nun ein Geburtstagsgeschenk ist oder die späte Einsicht kam, kann Tillmann letztendlich egal sein – sie darf auf jeden Fall nun für ihren Club, den SRC Erding, spielen. „Wir haben es immer so gemacht, wie wir es seit Herbst gesagt haben“, kommentierte Bayerns Präsident Bauriedel die Nachfrage der Redaktion.
Eine Dame nutze die neue Regel bereits und ist somit die erste Dame, die nach Öffnung bei den Herren, in der Seniorenliga angetreten ist.
Letzten Samstag spielte Manuela Kempf für den Sports4You-Club an Position vier und verlor nur knapp im fünften Satz. Wer wissen will wie es Sabine Tillmann in der Seniorenliga ergeht, der muss sich bis zum siebten Februar gedulden – dann wird sie das erste Mal für Erding antreten.
„Ob ich bereits zum alten Eisen zähle, wird sich dann in den Begegnungen mit dem ‘starken Geschlecht’ zeigen“, konstatierte Tillmann.