Palmer ist raus – David ist drin!
Gemeint ist natürlich David Palmer (WRL 10) und Nicol David. Aber langsam und der Reihe nach. Die Weltranglistenerste Nicol David (Bild re, Mas) steuert weiter unaufhaltsam ihrem ersten Titelgewinn bei den Australian Open entgegen. Dies ist insofern bemerkenswert, da es nur ganz wenige große Turniere gibt, die David bislang noch nicht gewonnen hat.
Vielleicht war auch dies die Motivation im Halbfinale, mit der Australierin Rachael Grinham (Bild li, WRL 4) kurzen Prozess zu machen. Nur im zweiten Satz, den David 13:11 im Tiebreak gewann, vermochte Grinham mitzuhalten.
Finalgegnerin wird die englische Weltranglistenzweite Jenny Duncalf sein, die ihre irische Widersacherin Madeline Perry (WRL 3) 3:1 aus dem Rennen warf.
Die Prognosen für das Finale dürften schnell gestellt sein, führt die Malayin den direkten Vergleich doch mit sage und schreibe 25:2-Siegen an.
Da sieht die Sache im Herrenfinale schon deutlich anders aus. 7:6 führt der ägyptische Weltranglistentweite Ramy Ashour den Vergleich gegen den Führenden der Weltrangliste, den Engländer Nick Matthew, an.
Zum Traumfinale kommt es, nachdem Matthew den Lauf des australischen Lokalmatadoren und zweifache australische World-Open-Sieger (2002, 2006) David Palmer (WRL 10) jäh beendet hatte. Zu sehr waren dem 35-jährige die Strapazen der vergangenen Spiele anzumerken, was Matthew durch hohes Tempo gnadenlos ausnutzte und Palmer 3:0 bezwang.
Das zweite Halbfinale zwischen Ashour und dem an Position fünf gesetzten Franzosen Greg Gaultier (WRL 6) war, wie in den vergangenen Begegnungen zuvor, eine knappe Angelegenheit, bei der aber erneut der Ägypter das bessere Ende für sich hatte. Gaultier gewann Satz eins, musste aber in den folgenden drei Durchgängen je ein 9:11 hinnehmen.
Eins gegen Zwei der Welt – für wen sich das australische Publikum morgen entscheiden wird, dürfte schon jetzt feststehen. Ashour hatte im Spiel gegen Gaultier wieder einmal die Trick- und Zauberkiste so weit aufgemacht, dass dem Publikum erneut die Verwunderung im Gesicht abzulesen war. Allerdings war dieses Phänomen auch im letzten Jahr zu beobachten, womit der spätere Sieger Matthew vorzüglich umzugehen vermochte.
Viele Action-Bilder der Australian Open sind in der Facebook I-love-squash-Galerie.