Squashclub Worms ist deutscher Vize-Meister!
Squashclub Worms ist deutscher Vize-Meister!
Am letzten Wochenende war der Sportpark Hamburg Austragungsort der 40. Deutschen Squash-Mannschaftsmeisterschaften. Mit dabei waren auch die Spieler des Racketclub Black&White, die sich als souveräner Sieger der Bundesliga Süd für den Saisonhöhepunkt qualifiziert hatten. Die weiteren Teilnehmer waren Stuttgart, Hamburg und Titelverteidiger Paderborn. Mit den Schoor-Brüdern Jens und Carsten, Tim Weber, Yannik Omlor und dem neuseeländischen Weltranglistensechsten Paul Coll hatte Manager Michael Zehe eine schlagkräftige Truppe in den hohen Norden geschickt, um den dritten Titel nach 2011 und 2013 in die Domstadt zu holen.
Im Halbfinale am Freitag war zunächst der Gastgeber aus Hamburg der Gegner. Das Heimteam hatte sich als Vizemeister der Nordgruppe qualifiziert. Carsten Schoor hatte es im ersten Spiel mit Hamburgs Youngster Felix Auer zu tun, der zuvor 15 seiner 16 Saisonspiele gewonnen hatte. Vier Sätze, 70 Minuten und eine konzentrierte Leistung benötigte Schoor um als verdienter Sieger den Court zu verlassen und sein Team in Führung zu bringen.
Tim Weber und Hamburgs Nationalspieler Rudi Rohrmüller waren die nächsten Protagonisten. Mit einem 3-0 Erfolg konnte Rohrmüller den Gleichstand herstellen und seinem Team alle Chancen auf den Finaleinzug offenhalten.
Paul Coll und Ägyptens Mazen Hesham kennen sich von den Turnieren der PSA-Tour, wo beide 28 Weltranglistenplätze trennen. Der für Hamburg spielende Hesham wird derzeit an Position 34 der Weltrangliste geführt. Dies schien den Mann vom Nil wenig zu interessieren, der schnell mit 4:0 in Führung ging. Danach hatte sich Coll aber besser auf das offensive Spiel seines Gegners eingestellt und übernahm mehr und mehr die Kontrolle. 11:5, 11:4, 11:4 stand am Ende auf dem Scoreboard, womit der Neuseeländer sein Team wieder mit 2:1 in Front brachte.
Das letzte Match zwischen Jens Schoor und Benjamin Aubert musste die Entscheidung bringen, wer ins Finale gegen Paderborn (der Titelverteidiger hatte sich im ersten Halbfinale gegen Stuttgart durchgesetzt) einziehen würde. Die Ausgangslage war klar, Schoor musste zwei Sätze gewinnen, um sein Team ins Finale zu bringen, beim Gewinn eines Satzes käme es zum Spiel- und Satzgleichstand und die einzelnen Punkte müssten ausgezählt werden. Soweit lies es der Wormser Mannschaftsführer aber nicht kommen. Beim Satzstand von 1:2 gewann er Satz vier und sicherte sich und seinen Mitspielern den Finaleinzug.
Somit trafen im Endspiel die beiden Mannschaften aufeinander, die schon während der regulären Saison das Geschehen in ihrer jeweiligen Gruppe beherrscht hatten. Carsten Schoor zeigte zu Beginn eine bärenstarke Leistung, als er Paderborns U19-Europameister Viktor Byrtus mit 3:1 zum Duschen schickte.
Gehandicapt durch eine Magenverstimmung musste Tim Weber gegen den deutschen Einzelmeister Raphael Kandra im Anschluss eine 0:3 Niederlage quittieren. Beim Zwischenstand von 1:1 war es nun an den Spitzenspielern ihr Team in eine gute Ausgangslage zu bringen. Die Begegnung von Deutschlands Rekord-Einzelmeister Simon Rösner (aktuelle Weltrangliste Nummer 5) gegen Paul Coll (WRL 6) versprach ein spannendes, enges Match. Was die Zuschauer auf den vollbesetzten Rängen des Sportwerks zu sehen bekamen war eine Demonstration absoluten Weltklassesquash‘. Rösners offensive Spielweise und die Schnelligkeit und Cleverness Colls rissen die Fans mehrfach von den Sitzen und veranlasste sie immer wieder zu langanhaltenden Beifallsstürmen. Der in Holland lebende Coll hatte auf alles was Rösner anbot die richtige Antwort und lies die deutsche Nummer eins des öfteren ratlos erscheinen. 11:7, 11:3, 11:5 hies es am Ende zugunsten des sympathischen Neuseeländers, der die Nibelungenstädter mit 2:1 in Front brachte.
Nun war es an Jens Schoor und dem Schweizer Nationalspieler Nicolas Müller über den Ausgang der Meisterschaft zu entscheiden. Wieder musste Schoor zwei Sätze gewinnen, um seinem Team den Meistertitel zu sichern. Müller (WRL 24) schien sich seiner Aufgabe von Beginn an bewusst und lies seinen Gegner nicht ins Spiel kommen. Satz eins ging mit 11:4 an den Eidgenossen. Danach wurde das Spiel völlig ausgeglichen und Schoor konnte oft gewinnbringende Shots verbuchen. Leider blieben seine Anstrengungen unbelohnt und er musste auch die Sätze zwei und drei mit 9:11 und 8:11 dem Schweizer überlassen, der seiner Mannschaft damit zum 15. Titelgewinn verhalf und die Nibelungenstädter zum Vizemeister krönte. Nichtsdestotrotz hatten Jens Schoor und seine Mitspieler eine tolle Endrunde gespielt und sich mit dem Finaleinzug die Teilnahme an der Europapokalendrunde gesichert, die im September im schottischen Edinburgh stattfinden wird. Dort will man versuchen den fünften Titel nach 2012, 2013, 2014 und 2015 zu holen.