Stuttgart holt in Koblenz ein 2:2-Unentschieden heraus

Die Punkteteilung war für Stuttgart das erhoffte und auch optimale Ergebnis ohne einen ihrer Spitzenspieler an Position eins. Patrick Gässler wuchs über sich hinaus und machte gegen Stefan Leifels den entscheidenden Punkt.

An Position vier spielte Dennis Drenjovski (Stuttgart) gegen den aktuellen Bundestrainer und Deutschen Einzelmeister 2000, Oliver Pettke. Pettke hatte von Beginn an immer einen kleinen Vorsprung, den er bis zur 1:0-Satzführung verteidigte. Im zweiten Satz ein ähnliches Bild, nur das Drenjovski den Punkteabstand geringer hielt. Der Koblenzer erwischte auch in Satz drei den besseren Start und es war wieder Drenjovski, der ständig einem Rückstand hinterherlaufen musste. Am Ende brachte Pettke das Match mit 3:0 nach Hause und sicherte die 1:0-Führung für Koblenz.

Die Partie auf Position drei wurde bereits im Vorfeld als „Schlüsselbegegnung“ gehandelt. Hier spielte Stuttgarts Moritz Dahmen gegen den ehemaligen Nationalspieler, Johannes Voit. Dahmen, der für seine Ballkünste bekannt ist, zeigte auch dieses Mal von Anfang an sein attraktives Squashspiel. Der erste Satz ging im Tiebreak an den Stuttgarter. Im zweiten Satz machte Dahmen ein paar leichte Fehler und Voit führte bereits 10:6. Dahmen legte an Tempo zu und der Koblenzer machte Fehler, so dass erneut der Tiebreak die Entscheidung bringen musste. Hier hatte Dahmen erneut das bessere Ende. Satz drei sah so aus, als würde der Stuttgarter das Spiel in drei Sätzen gewinnen können, doch diesmal kam Voit heran und im Tiebreak hatte dieser die Nase vorn. Im vierten Satz war Dahmen ein wenig von der Rolle, Voit ging in Führung und gab sie bis zum 2:2-Satzausgleich nicht mehr ab. Bis zum 7:7 war das Match im fünften Satz ausgeglichen, sodann erkämpfte sich Dahmen einen kleinen Vorsprung, den er bis ins Ziel rettete – 1:1-Ausgleich.

Da Stuttgart an diesem Spieltag auf einen ausländischen Spitzenspieler auf Position eins verzichten musste – alle meldeten beim 145.000 US Dollar Turnier in Hongkong – musste Stuttgarts Neuzugang Tim Weber gegen den für Koblenz spielenden ehemaligen British Open Sieger(2000) David Evans (Wal) ran. Evans machte von Beginn an Druck und ließ Weber nicht ins Spiel kommen. Der 34-jährige, ehemalige Weltranglistendritte, spielte seine ganze Erfahrung aus und brachte Weber ein ums andere Mal in Verlegenheit. Nach 39 Minuten hatte der Waliser sein Koblenzer Team 2:1 in Führung.

Das letzte Spiel des Tages musste entscheiden, ob Stuttgart ein Unentschieden würde erreichen können oder ob die Schwaben – wie im vergangenen Jahr – mit einer Niederlage in die Saison starten. Die beiden Nationalspieler Patrick Gässler (Stuttgart) und Koblenz Neuzugang Stefan Leifels lieferten sich einen heißen Kampf. Beide legten ein hohes Tempo vor, wobei Gässler sich auch nicht scheute mit Leifels über lange Ballwechsel zu gehen. Der Stuttgarter ging 1:0 in Führung, musste dann aber dem Tempo Tribut zollen und Leifels die Sätze zwei und drei überlassen. Im vierten Satz sah es nach einem Sieg für den Koblenzer aus, der bereits 10:6 führte aber vier Matchbälle nicht verwerten konnte. Gässler gab nie auf, kämpfte, als ginge es um sein Leben und erreichte den Tiebreak. Mit 14:12 gewann der Schwabe Satz vier und glich aus. Im fünften Satz hatte Gässler den besseren Start. Zu Mitte des Satzes vermochte es Gässler ein ums andere Mal Leifels auszuspielen, verschaffte sich eine Vierpunkteführung, die er bis zum 11:6 nicht abgab.

Mit diesen Voraussetzungen ein Unentschieden gegen Mitfavorit Koblenz zu holen, ist ein guter Saisonauftakt. Mit dieser Moral sollte auch am Sonntag gegen Bremen einiges möglich sein.

Schängel SC Koblenz – Sport-Insel Stuttgart 2:2
David Evans – Tim Weber 3:0 11:6, 11:7, 11:2
Stefan Leifels – Patrick Gässler 2:3 6:11, 11:9, 11:4, 12:14, 6:11
Johannes Voit – Moritz Dahmen 2:3 10:12, 10:12, 12:10, 11:7, 8:11
Oliver Pettke – Dennis Drenjovski 3:0 11:6, 11:8, 11:6

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