Die Stuttgarter Spieler haben den Schock scheinbar gut verdaut, der durch das Feuer und die einhergehende Zerstörung ihrer Heimanlage vor einer Woche hervorgerufen wurde. Fistonic, Petzoldt, Rapp und Krajcsak hielten ihre Frankfurter Gegner in Schach und stehen weiterhin an der Tabellenspitze.

Da Stuttgarts Zweier, Moritz Dahmen, mit Fieber im Bett verweilen musste, kam „Alt-Stuttgarter“ Manuel Fistonic zum Einsatz. Dass man sich auf den 40-jährigen Deutschen Seniorenmeister weiterhin verlassen kann, zeigte Fistonic im Spiel gegen den Frankfurter Ünver Metin. Fistonic ließ nichts anbrennen und beherrschte das Spiel von Beginn an. Mit schnellem und präzisem Spiel setzte er Metin stetig unter Druck und nutze seine Chancen konsequent. Nach etwas mehr als einer halben Stunde hatte der Stuttgarter den 3:0-Sieg herausgespielt und sein Team mit 1:0 in Führung gebracht.

Im Spiel der Position drei tat sich Stuttgarts Ben Petzoldt schwer, den Frankfurter Julian Wollny in den Griff zu bekommen. Der gut 1,90-Meter große Wollny dominierte oftmals die zentrale T-Position und Petzold verstand es oft nicht, an Wollny vorbei zu kommen. Mit hohem Laufpensum schaffte es Petzold Wollny zu ermüden und zu Fehlern zu zwingen. Petzoldt gewann Satz eins und drei, Wollny Satz zwei und vier, so dass der fünfte Satz entscheiden musste. Hier machte Petzoldt die wichtigen Punkten und nutzte seinen ersten Matchball zum 3:2-Sieg – Stuttgart ging 2:0 in Führung.

Im Spitzenspiel traf Stuttgarts Ungar Mark Krajcsak (beste WRL 37) auf den Frankfurter Franzosen Julien Balbo (beste WRL 42). Beide Spieler haben sich mittlerweile von der PSA-Tour zurückgezogen, doch das was sie in der Squash-Insel in Frankfurt zeigten, war sehenswert. Balbo hatte den besseren Start während sich Krajcsak bemühte, ins Spiel zu kommen. Der Ungar konnte die 1:0-Führung des Franzosen nicht verhindern. In Satz zwei, bis zur 9:6-Führung des Franzosen, das gleiche Bild. Doch langsam ließ Balbo nach, Krajcsak übernahm die Kontrolle des Spiels und konnte zum 1:1 in Sätzen ausgleichen. In den Sätzen drei und vier lies der Ungar nicht mehr locker und brachte den wichtigen 3:1-Sieg nach Hause, was seinem Stuttgarter Team den vorzeitigen Gesamtsieg brachte.

Im abschließenden Match der Position zwei, machte Valentin Rapp klar, dass die Stuttgarter heute keinerlei Gastgeschenke verteilen wollten. Frankfurts Kai Wetzstein gab sich zwar alle Mühe, doch Rapp parierte alle Angriffe des Hessen. In keinem der drei Sätze lief Rapp ernsthaft in Gefahr das Spiel aus der Hand zu geben und somit gewann er nach gut 40 Minuten mit 3:0 Sätzen, was den Stuttgarter 4:0-Mannschaftserfolg sicher stellte.

Mit dem 4:0-Gesamtsieg haben die Schwaben sechs Punkte und stehen weiterhin an der Tabellenspitze. „Durch das Unglück sind alle im Verein näher zusammengerückt. Das Team ist heute entschlossen aufgetreten – sie haben diesen deutlichen Sieg für die Anlagen-Betreiber-Familie Etschmann geholt, um ihnen auf diesem Wege ihre Verbundenheit zu signalisieren“, hieß es gleichlautend vom Team-Manager-Duo Arno Limmeroth und Peter Schmidl.

Am 9. November empfangen die Stuttgarter den Meister und Europa-Cup-Sieger Worms. Das Spiel wird in Böblingen (Pink Power), dem Ausweichspielort der Stuttgarter ausgetragen.

SC Monopol Frankfurt – Sport-Insel Stuttgart 0:4
Julien Balbo – Mark Krajcsak 1:3 11:7, 11:13, 5:11, 5:11
Kai Wetzstein – Valentin Rapp 0:3 7:11, 7:11, 10:12
Julian Wollny – Ben Petzoldt 2:3 11:13, 11:9, 5:11, 11:7, 9:11
Ünver Metin – Manuel Fistonic 0:3 3:11, 8:11, 8:11