Hamborn legt nach und Worms …
… hat noch ein Ass im Ärmel. Vor einigen Tagen war Meldeschluss in der Bundesliga. Die Teams mussten die Karten auf den Tisch legen und ihre Mannschaftsaufstellungen bei der Deutschen Squash Liga abgeben. Wenn man sich die Meldungen anschaut, kann man zur Erkenntnis kommen, dass es von Koblenz nach Hamborn kein weiter Weg ist.
Und so dachten sich wohl einige der nach dem Rückzug des Koblenzer Bundesligateams übrig gebliebenen Spieler, dass sie den nächstgelegenen Weg (180 KM) in das nächstbeste Team nehmen. Und dies war Hamborn, obwohl Worms noch näher (130 KM) ist.
Der Duisburger Stadtteil-Club scheint wohl nach dem etwas überaschenden Play-off-Sieg gegen Serienmeister Paderborn und dem danach erreichten Vizemeistertitel Blut geleckt zu haben. Hamborns Team-Mäzen Danny Stepputis griff beim Ausverkauf in Koblenz zu und schnappte sich Altmeister Stefan Leifels und den Niederländer Laurens Jan Anjema (WRL 15).
Eine Titelgarantie sind die Neuverpflichtungen wohl nicht, denn Hamborn verfügt immer noch nicht über einen „Einser“ der Spitzenklasse und ob Raphael Kandra und Rudi Rohrmüller Punktegaranten auf Position zwei und drei sind, müssen sie noch unter Beweis stellen. Einzig der Deutsch-Ägypter Ali El Karargui – so er denn dieses Jahr zum Einsatz kommen sollte – und Stefan Leifels müssten für die Position vier relativ sichere Punktelieferanten sein.
Und was macht die Konkurrenz? Meister Worms und Rekordmeister Paderborn vertrauen auf die bewährten Kräfte, wobei Worms sein Potenzial noch nicht ausgereizt hat. Bislang hatte Team-Manager Michael Zehe den englischen Weltranglistenersten und Weltmeister Nick Matthew noch nicht zum Einsatz gebracht. „Im vergangenen Jahr gab es viele Terminüberschneidungen und wir mussten auf Matthew verzichten – allerdings hat es ja auch ohne gereicht. Außerdem muss man immer noch etwas nachlegen können“, frohlockte Zehe.
Und dann wären da noch Bremen und Stuttgart. Bremen verzeichnet den Zugang des Australiers Cameron Pilley (WRL 17). Ansonsten gibt man sich an der Weser mit ein paar Verschiebungen innerhalb der Meldeliste zufrieden – der Langzeitverletzte Heiko Schwarzer steht nun an Position vier hinter Jill Witt und Tim Weber.
Stuttgart, Meister des Jahres 2006, musste im letzten Jahr durch Verletzungen der Stammbelegschaft den Nachwuchs ins kalte Wasser schmeißen. Zur neuen Saison setzen die Schwaben von vornherein auf Ihre Eigengewächse. Valentin Rapp und Ben Petzoldt sollen es diesmal zusammen mit den genesenen Patrick Gässler und Moritz Dahmen sowie dem Ü35-Meister Manuel Fistonic richten.
Wer diesmal die besten Chancen auf den Titel haben wird, muss die neue Saison ergeben – bis dahin ist erst einmal die Weltmeisterschaft in Paderborn.