Peter Nicol – Legende auf Bundesliga-Abwegen!
Nach vierjähriger Bundesliga-Abstinenz erlebten die deutschen Squashfans an diesem Wochenende ein Comeback der besonderen Art: Peter Nicol, die englische Squashlegende in Paderborner Bundesligadiensten trat erneut für sein Meisterteam an. Allerdings nicht wie gewohnt an Position eins, sondern an den Positionen zwei und drei. Am Freitag gegen Koblenz siegte der ehemalige Weltranglistenerste 3:1 gegen seinen ehemaligen Paderborner Teamkollegen Stefan Leifels.
Am Sonntag siegte der geborene Schotte und im März 2001 zum Engländer konvertierte Nicol hinter Simon Rösner und Paderborns Neuzugang Norman Junge an Position drei gegen den Hamborner Raphael Kandra.
Richtig, es ist kein Schreibfehler. Der World-Open-Sieger von 1999 und zweifache British-Open-Gewinner spielte nicht auf der Spitzenposition, sondern an Position drei.
Bei der Meldung der Mannschafts-aufstellung haben die anderen Teams diesen Paderborner Schachzug wohl übersehen oder aber, es hat keiner damit gerechnet, dass Nicol zum Bundesliga-Einsatz kommen würde und die Proteste blieben aus.
Nun ist es Fakt – Nicol hat gespielt. Und wie kann dieser Einsatz bewertet werden? Es gäbe sicher einige Möglichkeiten, doch wir haben uns zunächst auf zwei beschränkt. Einerseits würde für Nicol sprechen, dass er sich für nichts zu schade ist und sich in den Dienst des Teams aus Ostwestfalen stellt.
Andererseits läuft er Gefahr seinen Legenden-Status gegen den eines gewöhnlichen Clubspielers einzutauschen und somit selbst sein eigenes Denkmal zerstören.
Doch nun zurück zu den weiteren Fakten vom sechsten Bundesligaspieltag: Durch die Siege von Simon Rösner, Norman Junge, Peter Nicol und Cederic Lenz düpierten die Paderborner das Aufsteigerteam aus Hamborn. Bart Ravelli (Ned), Rudi Rohrmüller, Raphael Kandra und Marc Hörning konnten gegen den Meister nur drei Satzgewinne verbuchen, wovon Hörning bereits für zwei im ersten Spiel sorgte.
Im der zweiten Begegnung des sechsten Spieltages hatte Koblenz das bessere Ende gegen Worms – nach 2:2-Unentschieden erhielten die Moselstädter aufgrund eines mehr gewonnenen Satzes die zwei Punkte für den Gewinner des Unentschiedens.
Im dritten Spiel des Tages besiegte Schwandorf Bremen mit 3:1 – und Stuttgart hatte spielfrei. Die nächsten Spieltage finden im neuen Jahr, am 14. und 16. Januar, statt.
Hier geht es in den sogenannten „Doppelspieltagen“ zur Sache. Während Paderborn mit Schwandorf und Hamborn mit Bremen zwei vermeintlich einfache Aufgaben zu lösen haben, finden die Spitzenbegegnungen in Worms und Stuttgart statt.