US Pro Tour verklagt PSA World Tour!
Vor gut zwei Wochen meldeten wir, dass sich die Professional Squash Association (PSA) und die US Pro Tour (PST) im Zustand der Auseinandersetzung – um es vorsichtig zu formulieren – befunden haben. Mittlerweile hat sich dieser Zustand zum handfesten Streit, sogar zum „Krieg“, wie es in einigen Squash-Medien bezeichnet wird, ausgeweitet.
Dass man zu dieser unschönen Bezeichnung gelangen kann, liegt wohl daran, dass beispielsweise die Facebook-Community „I-love-squash.com“ dazu titelte: „When two tribes go to war!“
Dass die PST die vorgenommene Ausgrenzung nicht „klaglos“ hinnehmen würde, war wohl jedem klar. Doch nun holt sie zum Gegenschlag aus und der ist nicht von Pappe. Am 25. Oktober reichte der Anwalt der PST eine 23-seitige Klageschrift beim New Yorker Supreme Court ein.
Und dass die Sache in den USA wohl einen gewissen Stellenwert hat, zeigt bereits Name und Sitz der Anwaltskanzlei, welche die Klage vertritt. Es handelt sich nicht um einen Pflichtverteidiger oder sonstigen unerfahrenen Advokaten, sondern um die in New York wohl bekannte und laut US-Medien erfolgreiche Anwaltsfirma Smith Valliere PLLC.
Damit die beklagte PSA nicht nur wegen der Reputation der New Yorker Anwälte erzittern mag, wartet Smith Valliere PLLC auch mit entsprechenden Klagen auf (die wichtigsten drei):
– Ungerechtfertigtes ausnutzen einer Monopolstellung und Eingriff in freien und fairen Handel.
– Unerlaubte Einflussnahme mit der Absicht künftige ökonomische Vorteile zu erlangen.
– Einschränkung der freien Berufsausübung.
Anscheinend ist man an einem Punkt angekommen, an dem keine der beiden Parteien ohne größeren Gesichtsverlust wieder zurück kann. Ob man sich auf beiden Seiten über die Folgen bewusst war, ist schwer zu sagen.
Vielleicht ist es aber auch einmal ein anderer und vielleicht sogar ein erfolgreicher Weg, Squash in die Medien zu bringen. Eines scheint sicher: die New Yorker Anwälte sind gewohnt mit den großen Medien umzugehen und der Werbeslogan auf ihrer Webseite verspricht auch, dass sie davor nicht zurückschrecken werden.
Die Hoffnung, die wir am Ende unseres letzten Berichts zu diesem Thema äußerten – dass sich vielleicht alles als ein Sturm im Wasserglas entpuppen würde – hat sich nicht erfüllt. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass nur eine von beiden Parteien am Ende als Verlierer vom Court geht und nicht der Squash-Sport als solcher.