„Frankreich, Italien und jetzt auch England …
… sind weg – Südafrika ist ein schönes Land“. So war es nach dem 4:1-Sieg der Deutschen bei der Fussball-WM in Südafrika gegen die selbsternannten „Erfinder aller Spiele“ England zu lesen. Dieser mit ein wenig Spot garnierte Kommentar wurde allerdings vom selbstironischen Facebook-Eintrag des englischen Weltranglistenersten Nick Matthew noch übertroffen: „If anyone wants to come and watch a sport that England are good at, come to the ROWE British Grand Prix Squash in Manchester, 15-20 September!!!”.
Dies trifft allerdings nicht auf die Mädchen-Weltmeisterschaft in Köln zu, denn hier war weit und breit keine Engländerin zu sehen. Dafür standen die Halbfinale auf dem Programm und die hatten es in sich.
Die US-Amerikanerin Amanda Sobhy (3, WRL 36) schlug die ägyptische Titelverteidigerin Nour El Sherbini (1, WRL 42) überraschend klar in drei Sätzen (12:10, 14:12, 11:9). Nach 38 Minuten Spielzeit hatte sich Sobhy selbst das schönste Geschenk zu ihrem 17. Geburtstag gemacht. „Ich bin auch froh, dass meine Familie hier ist und mich unterstützt. So können wir vielleicht morgen eine besonders schöne Geburtstagsfeier erleben”, so die Siegerin. Im Gegensatz dazu die untelegene Sherbini, die unter Tränen E-Mail-Nachrichten über das Unglück an Freunde und Bekannte in der Heimat schrieb.
Der Ausgang von Halbfinale Nummer zwei war eine Parallele zum WM-Halbfinale des letzten Jahres. Damals, so wie in diesem Jahr, besiegte die Ägypterin Nour El Tayeb (4, WRL 38) die indische Nummer zwei der Setzliste Dipika Pallikal – diesmal sogar 3:0 (15-13, 11-9, 11-9).
In den drei bisherigen Begegnungen zwischen Nour El Tayeb und Amanda Sobhy blieb jeweils die Ägypterin siegreich. Somit stehen ihre Chancen, zumindest statistisch gesehen, den Weltmeistertitel auch in diesem Jahr nach Ägypten zu holen nicht schlecht.
Und die deutschen Teilnehmerinnen? Caroline Sayegh bezwang im Spiel um die Plätze 25 bis 28 die Österreicherin Sandra Polak 3:0 und spielt nun gegen die US-Amerikanerin Maria Elena Ubina. Auch Franziska Hennes hatte mit der Dänin Nanna Frederiksen eher leichtes Spiel und siegte 3:0. Nächste Gegnerin für Hennes ist auch aus Amerika – Haley Mendez wird versuchen Hennes den 21. Platz streitig zu machen.