Team-WM: Spieler-Nachlese!
Die Fans und die Presse haben ihre Bewertung zur Herren-Mannschafts-Weltmeisterschaft in Paderborn bereits abgegeben. WM-Chef Andreas Preising stand Rede und Antwort bei der “Neuen Westfälischen”. Und was sagen die Spieler? Die squashnet-Redaktion befragte die deutschen Nationalspieler (Simon Rösner, Jens Schoor, Raphael Kandra und André Haschker) zur WM.
Wir wollten wissen, wie die subjektiven Eindrücke zur Veranstaltung waren?
Simon Rösner: „Es war die beste Squash-Veranstaltung, die ich jemals gesehen habe. Kein PSA-Turnier, keine EM oder WM ist da bislang herangekommen. Es ist nicht besser zu machen.“
Jens Schoor: „Die WM war ein Riesen-Event. So, wie man Squash meiner Meinung nach präsentieren sollte. Glas-Court, Lichtanlage, Soundanlage, Moderatoren, riesen Tribüne und viele sonstige Angebote, wie Messestände, Bierstände, Zelte, Grillwagen, Freizeitangebote (Billard…). Ich denke all das ist notwendig, um auf Dauer nicht nur Squashinsider für den Sport zu begeistern. Besser hätte es glaube ich kaum laufen können – was man auch am Zuschauer-Zuspruch sieht.”
André Haschker: „Die Ausrichtung der Team-WM durch den Paderborner Squash Club war hochprofessionell und für mich als Spieler sensationell. So etwas habe ich in meinen 18 Jahren Squash bisher noch nicht erlebt. Das war einfach “state of the art”. Zukünftige Großveranstaltungen können davon nur profitieren. Und es hat gezeigt: Squash kann doch Zuschauersport sein!“
Raphael Kandra: „Unglaublich ist das zutreffendste Wort, das mir spontan einfällt! Die Organisation, der Aufwand und die Mühen, die der PSC in diese WM gesteckt haben, sind einfach nicht zu überbieten – bestes Event ever!!!“
Weiterhin fragten wir nach dem Gefühl vor 1000 Zuschauern einzulaufen und zu spielen?
Simon Rösner: „Es ist ein Traum, vor so einer Kulisse zu spielen, insbesondere wenn man so angefeuert wird, wie es die Fans bei uns gemacht haben.“
Jens Schoor: „Vor so vielen Leuten zu spielen war für mich eine riesen Erfahrung und bisher einmalig. Vor allem wenn die 1000 Leute uns auch noch anfeuern und von wer weiß wo kommen, um das zu tun. Ich habe in kleinerem Rahmen den Eindruck davon bekommen, wie man sich fühlen muss, wenn man als Fußballstar irgendwo spielt. Es war einfach unbeschreiblich – man spielt schließlich nicht, wie sonst nur für sich selbst, sondern für Deutschland, die Fans und die Mannschaft.“
André Haschker: „Es war atemberaubend vor 1000 Zuschauern einzulaufen. Als die Musik erklang und wir als Deutsche Nationalmannschaft an den Seitentribünen vorbei zum Glas-Court gelaufen sind – das ruft heute noch ein Kribbeln hervor. Die andere Seite der Medaille war aber der immense Erwartungsdruck beim Eröffnungsspiel gegen Irland. Was wäre passiert, wenn wir es bereits im ersten Spiel vergeigt hätten? Zum Glück haben wir dann noch gewonnen und konnten von da an auf der Welle, die entstanden ist, gekonnt mitreiten.“
Raphael Kandra: „Gänsehaut pur! Jetzt weiß ich endlich, wie viele Leute hinter einer Nationalmannschaft stehen können. Man wünscht sich das für jedes Turnier.“
Zu guter letzt sollten Bundestrainer Oliver Pettkes Mannen den entscheidenden Moment und ihre besondere und bleibende Erinnerung schildern.
Simon Rösner: „Die Eröffnungsfeier mit dem Fallschirmspringer war super. Sportlich gesehen bleiben alle Spiele in guter Erinnerung – die gegen Nick und Ramy besonders. Auch die anderen Spiele bleiben in Erinnerung – als ich gegen Spieler gewonnen habe, die vor mir in der Weltrangliste stehen und die ich bisher nicht schlagen konnte. Eigentlich bleibt jeder Tag unvergessen.“
Jens Schoor: „Mehrere Momente werden mir wohl in Erinnerung bleiben. Besonders der Moment, als wir das erste Mal in die Arena eingelaufen sind und alle angefangen haben zu jubeln, zu klatschen und uns anzufeuern. Außerdem fand ich es unglaublich toll, dass so viele Jugendliche und Kinder nach den Spielen zu uns kamen und alle Autogramme haben wollten.“
André Haschker: „Mmmh, da gibt es viele. In herausragender Erinnerung bleiben mir persönlich zwei Momente: Die letzten Ballwechsel gegen den Spanier David Vidal. Danach war einfach nur noch Erleichterung über die erreichte Qualifikation für das Achtelfinale. Und das Schlüsselspiel gegen Kanada um Platz 9-16, als ich das Entscheidungsspiel gegen den um 72 Plätze besser platzierten Kanadier Andrew McDougall gewann. An dieser Stelle möchte ich persönlich inne halten und danke sagen: Bei meiner Frau Susanne, die mich oft in der zehnwöchigen Vorbereitungszeit vom Training gestresst aushalten musste und dabei viele Kompromisse eingegangen ist. Bei meinem Trainer Ralf Brandt aus Münster, der unkonventionelle Methoden in der Vorbereitung ausarbeitete, die dann auch voll griffen. Und bei meinen Sponsoren, insbesondere Rowe Motor Oil und Welcome Hotels, ohne die ich meinen Traum, Profi zu sein, gar nicht leben könnte.“
Raphael Kandra: „Ja, als es mit André durchgegangen ist und er eine wahnsinnige Show mit Jürgen Lutter bei dem Spiel gegen Spanien abgezogen hat! Einfach durchgeknallt unser Hexer“.