Tokio: Squash-Präsentation für Olympia 2020!
„Seit Jahrzehnten müht sich das Internationale Olympische Komitee (IOC), Sportarten ins Programm aufzunehmen, die besonders den Wünschen junger Zuschauer entsprechen und die im TV die Einschaltquoten erhöhen. 1996 bei den Spielen in Atlanta/USA wurde darum schon Beachvolleyball olympisch. Das trendige Spiel war ein grandioser Publikumserfolg, übertraf auch im TV die Erwartungen der Rechteverwerter. Ähnlich verlief 1996 die Olympia-Premiere von Montainbike-Rennen sowie 2008 die Einführung von BMX-Radsport-Wettkämpfen.
Weitere Trenddisziplinen werden sich am 7. und 8. August in Tokio präsentieren, um olympisch zu werden. Baseball (Männer) und Softball (Frauen) haben die besten Chancen, bei den Sommerspielen 2020 in Tokio ausgetragen zu werden, da diese Spiele eine hohe Wertschätzung in der asiatischen Bevölkerung genießen. Gute Chancen werden auch Bowling, Karate, Klettern, Rollsport (mit Inlineskates oder Skateboards ausgeübte Sportarten), Squash, Surfen und Wushu (Rollenspiel chinesischer Kampfkünste) eingeräumt“, meldete Welt/N24 vergangenen Monat.
Squash-Präsentation in Tokio!
Und genau diese Präsentation läuft zurzeit in der japanischen Hauptstadt. Ein Präsentations-Team samt Präsident der World Squash Federation (WSF), N Ramachandran (Bild: 3.v.l.), ist nach Japan gereist und versucht erneut um die Gunst der Olympia-Verantwortlichen zu buhlen. Diesmal ist es das sogenannte „Additional Event Panel”, welches sich die Präsentationen der Anwärter anschauen wird. Dieses Gremium wird dann seine Favoriten dem IOC vorschlagen.
Auch Squash-Queen Nicol David ist mit von der Partie und sie wird nicht Müde zu wiederholen, dass sie gern ihre acht World-Champions-Titel gegen ein Olympisches Gold eintauschen würde. 2020 dürfte wohl die letzte Chance der heute 31-Jährigen sein, denn in 2024 dürften wohl die Ägypterinnen die Squash-Damen-Vormachtstellung übernommen haben.
Squash-Verbände schieben sich gegenseitig die Schuld zu!
Sicher beteuert die Führung des Weltverbandes stets alles Mögliche getan zu haben, um eine Aufnahme zu Olympia zu ermöglichen. Dies darf angesichts der letzten „Media-Panne“ bei den Pan Am Games in Toronto stark bezweifelt werden. Hier hatten der sich kanadische Verband, der Pan-America-Verband und die WSF gegenseitig die Verantwortung zugeschoben, wer denn am Ende dafür zu sorgen hat, dass ein Squash-PR-Mann und ein Squash-Fotograf vor Ort ist. Wie so oft, wenn Kompetenzgerangel, gepaart mit Eitelkeiten im Raume steht, kommt am Ende wenig bis gar nichts heraus. Und so war es dann auch in Toronto: Zwar war der neue Präsident des IOC, Dr. Thomas Bach, mit einer sechsköpfigen Delegation beim Squash (insgesamt mehr als eine Stunde), doch Bilder und Berichte davon – Fehlanzeige, so wie auch vom kompletten Squash-Turnier. Denn klar sein dürfte, dass eine IOC-Media-Recherche zum Ergebnis kommen muss: Warum sollte sich das IOC für Squash interessieren, wenn sich Squash auch nicht für Olympia beziehungsweise dessen höchste Repräsentanten interessiert.
Auf Nachfrage bei allen drei Organisationen hieß es lapidar, dass dies nicht im Budget eingeplant und die Verantwortung des jeweiligen anderen gewesen sei. Die Beurteilung, ob diese Arbeitsweise, besser gesagt Einstellung hilfreich und zielführen ist, bleibt jedem selbst überlassen. In jedem Falle sprechen die letzten Ablehnungen von Olympia eine eindeutige Sprache.