Traditionelle Zählweise wandert ins Museum!
Der Profiverband der Herren (PSA) war der Vorreiter für die neue PAR-Zählweise (point-a-rally bis 11). In Deutschland wurden, mit ein wenig Verzögerung, die Bundesliga, die deutschen Ranglisten und deutsche Meisterschaften an die neue Zählweise angepasst. Allerdings zunächst ausschließlich bei den Herren. Einige Jahre gab es unterschiedliche Zählweisen, denn der Profiverband der Damen (WISPA), der Weltverband (WSF), einige kontinentale Verbände – darunter auch der europäische Verband (ESF) – sowie deren national angeschlossene Verbände, zählten teilweise weiterhin traditionell. So kam es lange zum großen Durcheinander.
Dies wurde zusätzlich dadurch gefördert, dass es sich bei den meisten Verantwortlichen der wichtigen internationalen Verbände um Engländer (im Bild Barry Dodson, ein Engländer in Deutschland) handelt, die bekanntlich grundsätzlich gern Traditionen aufrecht erhalten.
Dies scheint nun entgültig vorbei zu sein, da die WISPA kürzlich erklärte, sich anzupassen. Auf dem Fuß folgten die WSF und als nun auch noch die ESF einlenkte, gab es kein Halten mehr und auch der DSQV und seine Landesverbände legte auf breiter Front nach: Am vergangenen Samstag beschlossen die Verbände auf der DSQV-Mitgliederversammlung in Köln, dass alle Spiele in ganz Deutschland ab sofort nur noch nach der neuen Zählweise auszutragen sind.
Alle Vereine werden angehalten, auch ihre internen Spiele umgehend an diese neue Zählweise anzugleichen, damit sich die Spieler bis zum Start der neuen Saison daran gewöhnen können.
Zum besseren Verständnis nun nochmals die neue Zählweise in Kürze: Bei der PAR-Zählweise ergibt jeder Ballwechsel einen Punkt, entweder für den Auf- oder den Rückschläger. Das Aufschlagsrecht wechselt wie gewohnt und eine Begegnung wird weiterhin über drei Gewinnsätze gespielt. Einen Satz gewinnt, wer zuerst 11 Punkte erreicht hat. Es ist ein Vorsprung von zwei Punkten notwendig, was bedeutet, dass ein Satz beispielsweise 11:0, 11:9 oder alle Möglichkeiten dazwischen ausgehen kann, aber nicht 11:10. Hier ist ein Vorsprung von zwei Punkten notwendig, was Ergebnisse wie zum Beispiel 12:10, 13:11 oder 17:15 den Satz beenden lassen.