Viertelfinale wird aus dem Hut gezogen!
Hinter vorgehaltener Hand wurde es schon länger unter Insidern und Spielern kontrovers diskutiert, jetzt ist es offiziell von der Professional Squash Association (PSA) per Pressemitteilung verkündet worden: Beim mit 165.000 US Dollar dotierten Kuwait-Cup wird es eine neue Art der Auslosung ausprobiert. Statt einem 64er- oder 32er-Feld mit vorgeschalteter Qualifikation wird es ein 48er-Feld ohne Qualifikation geben. Die Top-16 werden eine Runde nach vorn gesetzt beziehungsweise haben in der ersten Runde ein Freilos.
Die erste Runde bestreiten die Spieler 17 bis 48. Die Sieger treffen auf die Top-16 – soweit nichts Besonderes. Nach zwei weiteren Runden – also im Viertelfinale – geht es dann erst richtig los.
Unabhängig der Rangliste und der vorherigen Setzung werden alle acht Viertelfinalisten zusammen in einen Topf geschmissen. Während eines Gala-Dinners am spielfreien Tag werden dann die Viertelfinalbegegnungen gezogen. Der bestplatzierte Spieler, dessen Name im Los-Topf ist, darf als erstes seinen Gegner ziehen. Anschließend ist der nächste in der Setzliste, der noch im Los-Topf verblieben ist, an der Reihe und so geht es weiter, bis die Viertelfinale komplett sind.
Somit könnte es – in Kuwait ist Ramy Ashour wegen seiner Verletzung erneut nicht am Start – zur Viertelfinalbegegnung zwischen dem Weltranglistenersten Nick Matthew (ENG) und dem Hongkong-Sieger James Willstrop (ENG, WRL 3) kommen. „Die Top-Acht der PSA-Weltrangliste sind so nah zusammen, dass der Spielausgang schwer vorherzusehen ist. Wir wollen eben einmal ein bisschen Abwechslung in die bisherigen gesetzten Systeme bringen“, kommentierte Lee Beachill – ehemalige Nummer eins der Welt und mittlerweile zweiter Geschäftsführer der PSA.
Ob Beachill bei seiner Einschätzung, dass die Top-Acht leistungsmäßig so nahe zusammen seien, auch einmal einen Blick auf die Weltrangliste und hier insbesondere auf die Punkte riskiert hat, ist momentan nicht bekannt. Wir nehmen allerdings an, es war nicht oft der Fall, denn sonst wären dem PSA-Funktionär die Unterschiede nicht entgangen.
Der Führende Nick Matthew (1515) hat 338 Punkte mehr als der zweite Ramy Ashour (1177), 640 mehr als der Fünfte Greg Gaultier und beinahe dreimal soviel Durchschnittspunkte wie der Achtplatzierte Mohamed El Shorbagy (527). Und diese Punktunterschiede kommen nun einmal durch Siege und Niederlagen zustande und nicht weil “alle gleich sind”.
Die meisten Spieler – egal ob höher oder niedriger in der Weltrangliste – waren bislang nicht sehr begeistert, vor allem, weil man sie vor der Entscheidung weder befragt noch informiert hat. Man wird sehen, was bei dem Experiment herauskommt.