Worms erneut Europa-Cup-Sieger!
Für Worms war es ein glänzender Tag, für den Mulhouse Squash Club dagegen ein rabenschwarzer. Mit jeweils einem Team stand Mulhouse im Damen- und Herrenfinale des Europa-Cups im italienischen Riccione, doch am Ende wurden es nur zwei zweite Plätze. Worms hingegen hatte nur eine Chance, welche der deutsche Mannschaftsmeister allerdings zum zweiten Europa-Cup-Sieg in Folge nutzte.
Die Damen machten den Anfang und einzig die für Mulhouse spielende Deutsche Kathrin Hauck konnte einen Sieg gegen die Engländerin Kirsty MacPhee (ENG) landen. Haucks Teamkolleginnen Lauren Briggs (ENG) und Laura Pomportes (FRA) unterlagen Emma Beddoes (ENG) und Deon Saffery (WAL) vom Pontefract Squash Club, der somit zum sechsten Mal den Titel Europa-Cup bei den Damen gewinnen konnten.
Nun erwarteten alle ein spannendes Herrenfinale. Aber die Wormser hatten ganz andere Pläne: Nach zwei Stunden Spielzeit und sieben Sätzen war die Entscheidung gefallen – Worms war Europa-Cup-Sieger.
Dabei machte der Wormser Italiener Davide Bianchetti den Anfang und ließ dem für Mulhouse spielenden Engländer Simon Parke (ehemals Nummer vier der Welt) keine Chance. Ebenso gnadenlos ging Nick Matthew (ENG, WRL 4) gegen seinen Landsmann und ewigen Rivalen James Willstrop zu Werke. Der Wormser machte mit dem Weltranglistendritten, wie bei der Bundesliga-Endrunde, kurzen Prozess. Einziger Unterschied diesmal, Willstrop spielte nicht für Paderborn, sondern für Mulhouse. „Nick hat so gut gespielt, wie ich es noch nie gesehen habe – er hat James so unter Druck gesetzt, dass dieser überhaupt keine Möglichkeit hatte, sein Spiel zu entfalten“, analysierte Worms-Manager Michael Zehe.
Somit blieb es David Palmer, dem Australier im Wormser Trikot, überlassen, den Sieg zu holen, musste er doch nur einen Satz gewinnen. Palmer, der seit zwei Jahren nicht mehr auf der PSA-Tour spielt, zeigte dem Franzosen Mathieu Castagnet, immerhin Nummer 28 der Weltrangliste, dass er das Spielen nicht verlernt hat. Von Beginn an hatte Palmer das Heft fest in der Hand und nach gut 15 Minuten war der notwendige Satz gewonnen. Da die Vorentscheidung somit gefallen war und Worms als Sieger feststand, wurde das Spiel abgebrochen. Das letzte Spiel, zwischen Marcus Berrett (Worms) und Rudi Rohrmüller (Mulhouse), wurde erst gar nicht mehr begonnen. „Ehrlich gesagt, ich habe noch nie ein so entspanntes Finale erlebt, denn zu keinem Zeitpunkt hatte ich einen Zweifel, dass wir hier verlieren könnten – ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft“, resümierte Michael Zehe.
Dritter wurden die Paderborner, die im kleinen Finale den Colets Health Club aus England mit 4:0 besiegten.
Mit diesem Sieg kann Worms in der kommenden Woche mit breiter Brust die Bundesliga-Saison beginnen. Hinzu kommt, dass Worms sich somit zu den wenigen Teams (Ingolstadt, Stuttgart und Paderborn ) gesellen darf, die deutscher Mannschaftsmeister und Europa-Cup-Sieger in einem Jahr wurden.