Worms erneut Europa-Cup-Sieger!
Zum dritten Mal hintereinander gewinnt Worms das Finale der European Club Championships (Europa-Cup) – diesmal bezwangen die Wormser Dauerrivalen Paderborn und revanchierten sich somit gleichzeitig für die Niederlage bei der Bundeliga-Endrunde im vergangenen Mai.
Carsten Schoor legt vor!
Den Anfang machten die Positionen vier. Hierbei traf der Wormser Carsten Schoor auf den englischen Paderborner Altmeister Tim Garner. Dass es der 44-jährige Engländer, der zu seiner besten Zeit auf Position 26 der Weltrangliste stand, noch nicht verlernt hat, zeigte er in Satz eins, als er Schoor mit 11:2 überrumpelte. Allerdings machten sich mit zunehmender Spielzeit die 19 Jahre Altersunterschied deutlich. Gewann Schoor Satz zwei gerade noch so im Tiebreak mit 12:10, so hatte er in den Sätzen drei und vier Garner weitgehend im Griff und holte den ersten Punkt für den Titelverteidiger.
Nick Matthew siegt erwartungsgemäß!
Die Auslosung der Spielreihenfolge für den Finaltag hatte ergeben, dass nun die beiden Einser in den Court mussten. Da Paderborn erneut Simon Rösner nicht spielen ließ, war es das englische Duell zwischen Nick Matthew (Worms) und Chris Simpson (Paderborn). Die gut zwei Wochen Spielpause, die Matthew nach dem Gewinn der Commonwealth-Gold-Medaille einlegte, merkte man ihm im ersten Satz ein wenig an – Simpson ging 1:0 in Führung. Doch dann war der Weltranglistenzweite warmgespielt und ließ dem Paderborner nur noch vereinzelte Chancen, bevor er mit dem 3:1-Sieg die 2:0-Führung für Worms herstellte.
Olli Tuominen hält Paderborn im Spiel!
Die dritte Begegnung war den beiden Spielern an Position zwei vorbehalten. Klar war, dass nur ein Sieg für Paderborn zählen würde – ebenso klar war, dass Worms jeden Satz benötigen würde, um bei einem eventuellen Unentschieden eine gute Ausgansposition zu haben. Mit diesen Vorgaben gingen für Worms der Franzose Gregoire Marche und für Paderborn der Finne Olli Tuominen ins Rennen. Zunächst sah alles danach aus, als könne Marche bereits vorzeitig alles klar machen. Doch nach der 1:0-Satzführung von Marche wurde Tuominen immer stärker und konnte mit einem 12:10 im Tiebreak den zweiten Satz für sich entscheiden. In Satz drei und vier versuchte der Franzose zwar alles, um das Blatt erneut zu wenden, doch der Finne machte die Big-Points und siegte letztendlich mit 3:1-Sätzen, was sein Paderborner Team weiterhin gut im Rennen hielt.
Tim Weber macht den Sack zu!
Im entscheidenden Match der Positionen drei, trafen die beiden Linkshänder, Tim Weber für Worms und Raphael Kandra für Paderborn aufeinander. Die Vorgaben waren eindeutig: Würde Kandra einen 3:0-Sieg landen, wäre Paderborn Sieger. Würde Weber siegen oder auch nur zwei Sätze gewinnen, wäre Worms der Sieger. Alles dazwischen, würde am Ende nervenaufreibende Punkte-Auszählung bedeuten, um den Sieger zu ermitteln. Es begann gut für Worms, nachdem Tim Weber Satz eins mit 11:6 gewann. Allerdings konterte Raphael Kandra postwendend mit gleichen Ergebnis zum 1:1-Satzausgleich. Wer nun annahm, dass sich der erfolgreichere PSA-Spieler Kandra (WRL 59), der 93 Positionen vor Weber in der Weltrangliste steht, würde durchsetzen können, der sah sich getäuscht. Weber wuchs über sich hinaus und wurde zum Matchwinner, nachdem er den dritten Satz 11:7 für sich hatte entscheiden können. Somit brach bei Worms der Jubel aus, hatte Weber doch zwei Sätze gewonnen, die zum Gesamtsieg notwendig waren – das Match wurde nicht weitergeführt.
Worms mit Europa-Cup-Hattrick!
Das Team um Manager Michael Zehe hat somit den Europa-Cup-Hattrick geschafft: „Ich kann es nur erneut sagen, ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Sie standen unter einem enormen Druck, nachdem wir auf Marcus Berrett verzichten mussten. Und genau Marcus wollen wir auch diesen Sieg widmen, der nicht dabei sein durfte, weil ihn der italienische Verband unverständlicher Weise nicht freigegeben hat. Aber wir haben auch ohne unsere Nummer drei und Trainer gewonnen – das zeigt den Geist des Teams. In diesem Zusammenhang muss ich auch die Leistung von Jens hervorheben, der sich voll in den Dienst des Teams gestellt hat, da er zum Schluss nicht mehr eingesetzt werden konnte“, kommentierte Zehe den Sieg.
Mulhouse siegt bei den Damen!
Einen kleinen Trost nach dem verlorenen Herren-Halbfinale gegen Worms hatte die Delegation um Mulhouse-Manager Thierry Jung dennoch: Die Mulhouse-Damen waren erfolgreich und holten den Titel dieses Mal nach Frankreich, nachdem sie sich im vergangenen Jahr mit dem Vize-Europa-Cup-Titel begnügen mussten. Dabei siegten die für Mulhouse startenden Engländerinnen Laura Massaro und Lauren Briggs sowie die Französin Laura Pomportes jeweils ohne Satzverlust gegen die drei Engländerinnen Victoria Bell, Kirsty West und Tayler Brooke Flavell vom englischen Überraschungsfinalisten Newlands.
Berichte aus einem anderen Blickwinkel liefert Schiedsrichter Oliver Orlicki auf seiner Facebook-Seite:
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