20.000 Jay-Z-Fans bei den British Open!
Den Abend des Halbfinal-Tages der Allam British Open begleiteten tausende von Zuschauern, die zunächst nicht wegen der weltbesten Squash-Spieler gekommen waren. Aber die meisten von den 20.000 Zuschauern, die das Konzert des US-Rap-Stars Jay-Z besuchten, kamen automatisch am ASB-Glas-Court in der O2 Arena vorbei.
Ähnliches geschah bereits Tage zuvor, als 14.000 Barry-Manilow-Fans vorbeiströmten. Somit dürfte das Konzept des Veranstalters (England Squash and Racketball) voll aufgegangen sein, denn auch der Zuspruch der Squash-Fans konnte sich bisher sehen lassen. Die für 1.000 Sitzplätze ausgerichteten Tribünen waren im Viertelfinale weitgehend gefüllt – für Halbfinale und Finale sind keine Karten mehr zu bekommen. „Wir sind mit dem Ergebnis unserer Anstrengungen, so vielen Menschen wie möglich den Squash-Sport näher zu bringen, sehr zufrieden. Allerdings dürfen wir uns nicht auf diesen vermeintlichen Lorbeeren ausruhen, sondern müssen diesen Ansatz weiterentwickeln“, sagte England-Squash-Chef Nick Rider.
Bei den Damenhalbfinalen stach besonders der 3:2-Sieg der 16-jährigen Ägypterin Nour El Sherbini (WRL 15) gegen Annie Au (WRL 6) heraus, denn eine 16-Jährige in einem British-Open-Halbfinale hatte es bislang nicht gegeben. Sherbini wird im Halbfinale auf ihre Landsfrau Raneem El Weleily (WRL 5) treffen, welche die an Position zwei gesetzte Engländerin Jenny Duncalf klar 3:0 aus dem Rennen beförderte.
Im zweiten Damenhalbfinale stehen die Favoritin Nicol David (WRL 1) und die Engländerin Laura Massaro (WRL 4). David und Massaro besiegten ihre Gegnerinnen Joelle King (NZL, WRL 12) und Camille Serme (FRA, WRL 10) jeweils nach Verlust des ersten Satzes mit 3:1.
Bei den Herren gab es bereits im Viertelfinale ein Spiel, das eher einem Halbfinale oder Finale würdig gewesen wäre: Die beiden Ägypter Ramy Ashour (WRL 4) und Amr Shabana (WRL 6) verzauberten die Zuschauer mit einem wahren Feuerwerk an Schlagkombinationen und begeisternden Ballwechseln. Am Ende hatte der 24-jährige Ashour mit seinem 3:2-Sieg die Nase vor dem acht Jahre älteren Shabana.
Der Weltranglistenerste James Willstrop (ENG) hatte mit dem Ägypter Mohamed El Shorbagy (WRL 8) leichtes Spiel und erreichte mit einem klaren 3:0-Sieg das Halbfinale.
Willstrops Nationalmannschaftskollegen Nick Matthew (WRL 2) und Peter Barker hatten da schon wesentlich mehr Mühen. Matthew musste 60 Minuten gegen den Niederländer Laurens Jan Anjema (WRL 9) kämpfen, bevor er als 3:1-Sieger vom Platz ging.
Noch schwerer hatte es Peter Barker (Bild re, WRL 7), der eigentlich als Außenseiter in das Match mit dem Franzosen Greg Gaultier (Bild li, WRL 3) gestartet war. Zunächst sprach auch vieles für Gaultier, der aber eine 2:1-Satzführung nicht nutzen konnte. Insbesondere die physische Spielweise – Barker krachte einige Male in Gaultiers Rücken, wo er hätte auch abstoppen können – und die Barker-freundlichen Entscheidungen der Unparteiischen (zwei Engländer und ein Ägypter) zermürbten den Franzosen. Am Ende erreichte Barker mit seinem 3:2-Sieg sein erstes British-Open Halbfinale.
Halbfinal-Begegnungen (direkter Vergleich in Klammern):
[1] James Willstrop (ENG) v [4] Ramy Ashour (EGY) (5:14)[3] Nick Matthew (ENG) v [6] Peter Barker (ENG) (20:1) [1] Nicol David (MAS) v [3] Laura Massaro (ENG) (14:2)
[5] Raneem El Weleily (EGY) v [16] Nour El Sherbini (EGY) (2:0)
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