Halbfinale der Play-offs: Stuttgart erneut gegen Paderborn

Und wieder gibt es eine Neuauflage des „Halbfinalklassikers. Wie schon in den vergangenen zwei Jahren zog die Losfee auch beim dritten Mal die gleichen Paarungen: Paderborner SC gegen Sport-Insel Stuttgart und Black & White RC Worms gegen Schängel SC Koblenz. Drei Mal hintereinander – bei einer 50:50-Los-Chance – immer das gleiche Los zu ziehen, ist eine schlechte Quote.

Auch wenn Teammanager Arno Limmeroth kurz nach der Auslosung zunächst davon sprach, „dass die Glücksfee wohl wieder einmal die Seuche an den Fingern hatte“, wird dies nicht viel ändern. Allerdings ist Limmeroth erfahren genug, dass er weiß, dass alles schimpfen und klagen nichts nutzen wird und so schob er alsbald nach: „Wer Meister werden will, muss gegen jeden gewinnen“.

Wenn man auf die einzelnen Begegnungen und die Begleitumstände dieses zweiten Halbfinals (Freitag zirka 18.30 Uhr, direkt im Anschluss an die Begegnung Worms gegen Koblenz) schaut, müsste man zu dem Schluss kommen, dass es diesmal recht knapp werden kann.

Für Stuttgart wird der Franzose Greg Gaultier (WRL 2) am Start sein. Dieser wird aller Voraussicht nach, wie bei den letztjährigen Play-offs, auf den für Paderborn spielenden Malayen Ong Beng Hee (WRL 14) treffen – dort siegte Gaultier 3:1. Die letzte Begegnung der beiden liegt etwas zurück – im November 2008 siegte Gaultier 3:1 im Halbfinale der Hongkong Open. Ob das Paderborner Management noch einen besser positionierten „Einser“ wie den Engländer James Willstrop (WRL 9) oder gar Weltmeister Ramy Ashour (WRL 4) an den Start bringen wird, ist nicht abzusehen, aber wohl eher unwahrscheinlich.

In der Begegnung der beiden Spieler an Position zwei erinnern sich die Stuttgarter Fans gern an das Match bei den Play-offs 2006 zurück, als Stuttgarts Patrick Gässler Paderborns Simon Rösner überraschend mit 3:0 bezwang und somit die Voraussetzung für den Titelgewinn schaffte. Seit dieser Zeit ist sehr viel passiert: Simon Rösner ist drei Mal Deutscher Einzelmeister geworden und in der Weltrangliste mittlerweile auf Platz 49 geklettert. Patrick Gässler hingegen zeigte seit dieser Zeit und besonders in dieser Saison starke Formschwankungen, was aber Rösner sicher nicht dazu verleiten dürfte Gässler zu unterschätzen – so wie 2006 eben.

An Positionen drei wird Stuttgarts Moritz Dahmen voraussichtlich auf Paderborns „Altmeister“ Stefan Leifels (Deutscher Einzelmeister 2004) treffen. Nachdem bekannt wurde, dass Leifels für die nächste Saison keinen Vertrag mehr bekommen wird – der PSC will sich verjüngen – machten Gerüchte die Runde, dass das Paderborner Team wohl bereits bei der Endrunde auf ihren langjährigen Punktegaranten verzichten müsse, da Leifels die „Ausmusterung“ gar nicht gefiel. Trotz aller Gerüchte und Zeitungsartikel, mit gegenseitigen Vorwürfen, ist aber davon auszugehen, dass Leifels das Kapitel Paderborn mit erhobenem Haupte beenden wird.

Das Spiel an Position vier dürfte wohl das wichtigste werden – ein so genanntes „Schlüsselspiel“. Für Stuttgart wird wohl Manuel Fistonic auf den Paderborner Lars Osthoff treffen. Allerdings lassen sich hier beide Teams noch nicht endgültig in die Karten schauen. Weitere Option bei Stuttgart wäre Dennis Drenjovski und Markus Schwarz. Bei Paderborn stünden Oliver Post und Lennart Osthof zur Verfügung.

Paderborn gilt auf dem Papier als klarer Favorit. Dennoch verspricht der Ausgang dieses Halbfinales spannend zu bleiben, denn solche Play-offs haben zumeist eigene Gesetze.

Weitere Informationen: www.squashnet.de