Gemeinsam will man stärker werden!
Und weiter geht es mit dem „Gleichstellungs-Thema“ im Squash: Die beiden Spieler-Vereinigungen der Damen- und Herren-Squashprofis, die Women’s Squash Association (WSA) und die Professional Squash Association (PSA) werden, zum ersten Mal in der Geschichte des professionellen Squash-Sports überhaupt, in einen einheitlichen Verband zusammengeführt. Das ist das Ergebnis eines monatelangen Beratungsprozesses der verschiedenen beteiligten Interessenvertreter und wurde zu Wochenbeginn beschlossen.
Künftig nur ein Spieler-Verband für Damen und Herren!
Der Zusammenschluss von Damen und Herren wird unter dem bestehenden Namen Professional Squash Association (PSA) fortgeführt. Somit wird wohl der Prozess der Vereinheitlichung, insbesondere der Angleichung der Höhe der Preisgelder bei Damen und Herren (wir berichteten: Männer verdienen mehr Preisgeld als Frauen!) noch schneller vorangetrieben werden, als bisher angenommen. Die U.S. Open gaben bereits die Richtung des Angleichungs-Prozesses vor: Seit 2013 wird im Damen-Feld das gleiche Preisgeld wie bei den Herren geboten.
„Der Zusammenschluss bietet dem Squash-Sport auf der gesamten Welt eine einheitliche Basis, mit denselben Möglichkeiten für Wachstum und der Bestrebung nach Gleichheit für beide Geschlechter“, sagte dazu PSA-Geschäftsführer Alex Gough. „Die WSA-Mitglieder sind davon begeistert, mit den Herren in einen Verband zusammengeführt zu werden“, ergänzt WSA-Geschäftsführer Tommy Berden. Ob Gough und Berden dauerhaft davon begeistert sein werden, muss sich noch zeigen. Die Vor- und Nachteile einer Fusion liegen zwar auf der Hand und Fusionen werden in der Wirtschaft jedes Jahr vielfach praktiziert, aber zumeist geht dies mit harten Einschnitten einher: So können entstehende Synergieeffekte zur Erhöhung der Effizienz und Kostenersparnissen dienen. Andererseits könnten aber auch Stellen gestrichen werden und Einrichtungen wegfallen. So werden wohl beide Geschäftsstellen zu einer zusammengelegt werden. Ob und wer von der Belegschaft durch die Veränderungen betroffen sein wird, bleibt abzuwarten.
Ebenso abwarten muss man, ob der Squash-Sport mit dem Zusammenschluss eine Vorreiter-Rolle einnehmen wird, den andere Racket-Sportarten nachahmen werden. Tennis und Golf beispielsweise haben getrennte Spielervereinigungen und über eine Zusammenführung wird bislang nicht im Ansatz nachgedacht.
SquashTV-Übertragungen steigen – der Squash-Fan hat mehr Auswahl!
Durch die Zusammenlegung gibt wird es einen Effekt sicher geben: Es wird in Zukunft mehr SquashTV-Übertragungen geben. Bislang waren die Frauen-Turniere ja nur dann von SquashTV übertragen worden, wenn sie, wie bei den U.S. Open, zusammen mit den Männern durchgeführt wurden. Nur sehr selten wurde ein einzelnes Frauenturnier übertragen – dies soll sich nun ändern. Somit wird SquashTV ein breiteres Angebot haben, wovon der „Squashfriend from all over the world“ durch eine steigende Zahl an Übertragungen profitieren wird.