GC-Cup: „Hammerabend, die Halle hat gekocht!“
Am Viertelfinal-Abend des Grasshopper Cup 2018 (GC-Cup, PSA M100) gab es in Zürich erneut Weltklasse-Squash der Extraklasse zu sehen. Ramy Ashour (Bid vo, EGY, WRL 10) lässt Simon Rösner (Bild hi, WRL 7) keine Chance und siegt mit 3:0-Sätzen. James Willstrop (ENG, WRL 15) schafft die Überraschung des Abends und besiegt Karim Abdel Gawad (EGY, WRL 5) in fünf Sätzen. Gregory Gaultier (FRA, WRL 2) dreht gegen Mohamed Abouelghar (EGY, WRL 9) einen 0:2-Satzrückstand und gewinnt in fünf Sätzen.
Ashour einfach unbesiegbar!
Ramy „The Artist“ Ashour bewies am Freitag-Abend in Zürich ein weiteres Mal, dass er in Vollbesitz seiner Leistungsfähigkeit – wenn überhaupt – nur sehr schwer zu besiegen ist, von jedem Spieler der Welt. Es war eine Demonstration seiner Überlegenheit und seiner unnachahmlichen Art Squash zu spielen.
Er spielte stets den richtigen Ball und traf ein ums andere Mal ins Nick. Er bewegte den Deutschen und schickte ihn von Ecke zu Ecke. Dadurch konnte dieser sein geradliniges druckvolles Spiel gar nicht so recht zur Entfaltung bringen. Am Ende gewinnt Ramy Ashour gegen Simon Rösner klar in drei Sätzen und zieht erstmals in die Runde der besten Vier beim GC-Cup ein.
„Zeit für eine anständige Pause. Ramy Ashour war heute einfach nicht zu spielen. Bis bald, in El Gouna“, schrieb Simon Rösner auf seiner Facebook-Seite.
Gaultier kämpft sich nach 0:2-Satzrückstand ins Semifinale!
Ramy Ashour trifft im Halbfinale auf Greg Gaultier. Der topgesetzte Titelverteidiger spielte in einem fantastischen Viertelfinale gegen Mohamed Abouelghar, der vor Kurzem vom Squash-Kommentator Joey Barrington den Spitznamen „The Bullet“ – das Geschoss – verliehen bekam. Der 24-jährige Ägypter hatte die beiden vorangegangenen Matches gegen Gaultier klar verloren. Im GC-Viertelfinale zeigte er nun, warum er sich seit nunmehr drei Monaten innerhalb der Top Ten der Weltrangliste der Professional Squash Association (PSA) befindet.
Der erste Satz war bereits unfassbar hart umkämpft. Dank zahlreicher direkter Punktgewinne gewann der Ägypter gegen den kürzlich von einer Verletzung wiedergenesenen, aber noch nicht richtig „rund“ zu laufen scheinenden Gaultier mit 15:13 im Tiebreak. Auch den zweiten Satz bestimmte Abouelghar und gewann ihn. Spätestens jetzt machten sich die ersten Zuschauer mit dem Gedanken an ein Ausscheiden des Titelverteidigers vertraut.
Doch der kam in grandioser Weise zurück. Mit zunehmendem Spielverlauf schien der „French General“ sich immer wohler zu fühlen und sich besser zu bewegen. Seine Fehlerquote sank, seine Punktgewinne ließ er vom Publikum frenetisch feiern und legte die eine oder andere Tanzeinlage dazu ein. So gelang ihm nach Abwehr mehrerer Matchbälle die Begegnung im dritten Satz zu drehen. Am Ende gewinnt er gegen einen spektakulär aufspielenden, aber irgendwann frustriert wirkenden Mohamed Abouelghar in fünf Sätzen.
Willstrop ringt Gawad nieder!
Der an Position drei gesetzte Karim Abdel Gawad schien in seinem Erstrunden-Match in guter Form zu sein. Im Viertelfinale gegen den 34-jährigen Weltranglistenersten des Jahres 2012 musste er nun allerdings nach fünf harten Sätzen die Segel streichen. Die beiden zeigten in einem unglaublich spannenden, über insgesamt 86 Minuten und fünf Sätze andauernden Match, Squash, wie von einem anderen Stern.
Nicht James Willstrop, sondern seinem acht Jahre jüngerer Kontrahenten schienen die Strapazen des harten Matches mehr abzufordern. Im Entscheidungssatz hatte der Engländer noch die größeren Reserven und das bessere Händchen. Er gewinnt diesen mit 11:7 und damit das Match gegen Gawad mit 3:2-Sätzen.
Elshorbagy besiegt Momen in vier Sätzen!
Das letzte Match des Abends war die Neuauflage des Endspiels der Qatar Classic (Doha, PSA WS) zwischen dem an zwei gesetzten Weltranglistenersten Mohamed Elshorbagy (EGY) und seinem Landsmann Tarek Momen (WRL 6). Elshorbagy setzte sich in vier Sätzen gegen Momen durch und zieht in die Vorschlussrunde gegen James Willstrop ein.
Damit kommt es in Zürich zu den folgenden Halbfinal-Paarungen:
16:30 Uhr: [1] Gregory Gaultier (FRA) v [7] Ramy Ashour (EGY)
20 Uhr: James Willstrop (ENG) v [2] Mohamed Elshorbagy (EGY)
„Das war ein absoluter Hammerabend gestern. Die Halle hat gekocht und die Spiele waren wirklich, wirklich außergewöhnlich gut“, sagte ein hochzufriedener Steve Buchli, Chef des GC-Cups, gegenüber squashnet.de. „Heute und am Sonntag sind wir fast ausverkauft (und das bei 150 Sitzplätzen mehr als 2017)“.
Eurosport Player überträgt wie gewohnt die Halfinal-Matches aus Zürich live und direkt.