British Open ist voller Überraschungen!
Die zweite Runde der British Open – Manchester 2009 brachte das hervor, was jeden Sport so faszinierend macht: das Unvorhersehbare. In der ersten Session begann eigentlich alles ganz normal: Greg Gaultier (Fra, WRL 2) fertigte Kashif Shuja (Nzl, WRL 45) kurz ab, Peter Barker (Eng, WRL 8) besiegte Ong Beng Hee (Mas, WRL 19) in 66 Minuten und der Australier Cameron Pilley (WRL 17) hatte gegen Nick Matthew (Eng, WRL 5) in der Hälfte der Zeit auch wenig zu bestellen.
Es folgte die erste kleine Überraschung, als im rein englischen Duell Daryl Selby (WRL 21) Landsmann Adrian Grant (WRL 11) 3:1 aus dem Rennen warf.
Die zweite Session der British Open hatte deutlich mehr zu bieten. Den Anfang machten der australische Titelverteidiger David Palmer (WRL 6) und der Ägypter Wael El Hindi (WRL 20).
In einer hochklassigen und dramatischen Begegnung lag Palmer bereits 1:2 nach Sätzen hinten, bevor er das Spiel drehte und seine Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung wahrte.
Im anschließenden Match ließ der Engländer Alister Walker (WRL 12) die Zuschauer zunächst in guter Hoffnung verweilen, als er den Eröffnungssatz gegen den Ägypter Amr Shabana (WRL 3) gewann. Doch danach legte Shabana einen höheren Gang ein und siegte sicher 3:1.
Es folgte das Spiel des Abends, zwischen dem Malayen Azlan Iskandar (Bild re, WRL 23) und dem Franzosen Thierry Lincou (Bild li, WRL 7). Es sah zunächst alles danach aus, als ob Lincou erneut würde als Sieger vom Platz gehen können – wie schon in den vorangegangenen fünf Begegnungen der beiden. Doch selbst nach 1:2-Satzrückstand behielt der Malaye die Ruhe, gewann Satz vier 14:12 im Tiebreak und streckte nach 91 Minuten die Siegerfaust in die Höhe.
Im letzten Spiel des Abends wähnten die Zuschauer ihre englische Hoffnung James Willstrop (WRL 9) bereits fast schon in der Dusche, als Karim Darwish 11:5 den ersten Satz dominierte. Doch beim Stande von 3:2 im zweiten Satz, musste die ägyptische Nummer eins der Welt das Match aufgeben, nachdem er zuvor bei einem Ausfallschritt umgeknickt war.
Bei den Damen lief deutlich mehr nach Plan – sieben der acht Topgesetzten erreichten das Viertelfinale. Nur die australische Qualifikantin Donna Urquhart (WRL 31) machte die Ausnahme und kämpfte die Französin Isabelle Stoehr (WRL 12) nieder.
Zum heutigen Viertelfinale werden gut 80.000 Fans in der Sport-City Manchester erwartet – allerdings Fußballfans, die sich im 100 Meter entfernten Stadion Manchester City gegen Arsenal London anschauen werden.