Elshorbagy und Gaultier im British-Open-Finale!
Die Semifinale der Allam British Open 2015, in Hull, wurden, am Samstag-Nachmittag gespielt. Während bei den Herren die vier Topgesetzten die Finalisten ermittelten, gab es bei den Damen erneut Überraschungen.
Am Ende überzeugen die Topgesetzten!
Das Herren-Feld, der diesjährigen British Open, war geprägt von Ungewissheiten hinsichtlich der Form der Favoriten. Einzig Ramy Ashour (EGY, WRL 4) brachte mit seiner Absage, kurz vor Beginn des Turniers, Klarheit bezüglich seiner Verfassung. Nämlich, dass er nicht in der Lage ist anzutreten. Bei Nick Matthew (ENG, WRL 2) war man bis gestern nicht sicher, wie seine Form tatsächlich ist. Er hatte sich im Halbfinale von El Gouna gegen Mohamed Elshorbagy (EGY, WRL 1) verletzt, so dass seine Teilnahme an den British Open bis zuletzt ungewiss war. Als sich dann noch der Weltranglistenerste Mohamed Elshorbagy in seiner Auftakt-Begegnung eine Oberschenkelverletzung zuzog, ging das Rätseln um die Form der Favoriten weiter. Im Viertelfinale gegen Simon Rösner (WRL 7) trug er zwar einen Verband, in seiner Leistungsfähigkeit schien er jedoch nicht erheblich beeinträchtigt zu sein.
Im ersten Halbfinale traf der an Position eins gesetzte Weltranglistenerste dann auf einen zwar wieder genesenen, aber sich dennoch noch nicht in Topform befindlichen, an Position drei gesetzten Nick Matthew. In der Neuauflage des letztjährigen Halbfinals, revanchiert sich Elshorbagy diesmal bei Matthew und besiegt diesen in vier Sätzen. „Nach solch einer kurzen Zeit wieder so gut zu spielen, das schafft nur einer, nämlich Nick Matthew“, sagte Elshorbagy anerkennend nach dem Match.
Gaultier besiegt Rodriguez!
Im anderen Herren-Halbfinale standen sich der an Position zwei gesetzte Titelverteidiger Greg Gaultier (FRA, WRL 3) und der an vier gesetzten Miguel Angel Rodriguez (COL WRL 5) egenüber. Rodriguez ist für seine Schnelligkeit im Court bekannt. Sich dessen bewusst, schickte ihn der „French General“, wie Gaultier auch genannt wird, von Seite zu Seite und und wartete geduldig auf die Möglichkeiten, Punkte zu erzielen. Am Ende gewann der doppelte British-Open-Champion (in den Jahren 2007 und 2014), Greg Gaultier, in drei Sätzen. Die Gesamtspielzeit von 57 Minuten ist allerdings ein Beleg dafür, dass dies durchaus kein Nachmittagsspaziergang gewesen war.
Somit heißt das Finale der Allam British Open 2015 Mohamed Elshorbagy gegen Greg Gaultier. Elshorbagy steht erstmals im Finale der British Open, Gaultier will seinen dritten Titel erringen. Die Matchbilanz von neun Siegen Gaultiers bei dreien Elshorbagys täuscht ein wenig darüber hinweg, dass der Ägypter die letzten drei Aufeinandertreffen für sich entschieden hatte.
Serme beendet Arnolds Höhenflug!
Die Qualifikantin Delia Arnold (MAS, WRL 29) spielte mit den British Open 2015 das Turnier ihres Lebens. Noch nie war sie bei einem World-Series-Turnier über die ersten Runden hinweg gekommen, bei den vergangenen British Open, schied sie, nach ebenfalls überstandener Qualifikation, dann in Runde eins aus. Dieses Jahr kam sie erneut über die Qualifikation ins Hauptfeld. Mit Siegen über Alison Waters (ENG, WRL 3), Annie Au (HKG, WRL 11) und schließlich über Raneem El Welily (EGY, WRL 2) entwickelte sie sich zum Favoritenschreck und somit zu der Überraschung des Turniers!
Im ersten Halbfinale des Tages hieß ihre Gegnerin dann Camille Serme (FRA, WRL 6). Die Französin, die selbst mit einem Fünf-Satz-Sieg gegen die an Position vier gesetzte Nour El Sherbini (EGY, WRL 9) überrascht hatte, ließ der etwas ausgepowert wirkenden Arnold keine Chance und bezwang sie in drei Sätzen. Die 26-jährige siebenfache französische Einzelmeisterin steht damit erstmals im Finale der British Open. Nach der Finalteilnahme der Hong Kong Open 2012 wohl ihr bisher größter Erfolg in ihrer seit 2005 andauernden Karriere in der Women’s Squah Association (WSA).
Massaro bezwingt David!
Das zweite Damen-Halbfinale bestritten die topgesetzte Titelverteidigerin Nicol David (MAS, WRL 1) und die an Position drei gesetzte Laura Massaro (ENG, WRL 3). Vom Papier her, eigentlich eine klare Angelegenheit für David, denn sie lag mit 25:5-Siegen weit vorn. Allerdings sah eine 1:3-Bilanz bei British-Open-Matches deutlich besser aus, denn Massaro hatte 2013 das Finale gegen David gewonnen und ihren ersten British-Open-Titel erlangt.
Dieses Mal, im Halbfinale, sah es zunächst nach einer weiteren Niederlage für die Engländerin aus. Doch Massaro hatte bei einem 0:2-Sätze- und 0:5-Punkte-Rückstand das bereits verloren geglaubte Match gegen die Weltranglistenerste gedreht, im vierten Satz sogar einen Matchball abgewehrt und am Ende im fünften Satz für sich entschieden! Sie revanchiert sich somit für die letztjährige Finalniederlage gegen David. trifft nun im Finale auf Camille Serme.
Die Finale, mit deutschen Anfangszeiten und Matchbilanzen im Überblick:
16:00 Uhr: [3] Laura Massaro (ENG) v [6] Camille Serme (FRA) – (7:5)
im Anschluss: [1] Mohamed Elshorbagy (EGY) v [2] Gregory Gaultier (FRA) – (3:9)
Die Spiele sind auf SquashTV live oder später im Replay zu sehen!
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