Gaultier und Matthew trotzen Ramy & Co…
Der zweite Teil der dritten Runde bei den PSA World Championship komplettierte die Viertelfinal-Paarungen. Sechs der acht Viertelfinalisten kommen aus Ägypten. Nur World Champion Greg Gaultier (FRA, WRL 2) und Nick Matthew (ENG, WRL 5) trotzen der Übermacht vom Nil, bestehend aus Ramy Ashour (Bild li, EGY, WRL 10) und Mohamed Elshorbagy (EGY, WRL 1) und vier weiteren. Das gab es in 40 Jahren World-Championship-Geschichte noch nie.
Ramy bewegt sich gut – Selby wehrt sich tapfer!
Im ersten Match des Abends standen sich Ramy Ashour und Daryl Selby (Bild re, ENG, WRL 19) im Show-Glas-Court im Wadi Degla Club gegenüber. Wer geglaubt hatte, dass Ashour, „The Artist“, mit Selby genauso kurzen Prozess machen könnte, wie zuvor mit Todd Harrity (USA, WRL 45) und Stephen Coppinger (RSA, WRL 23), hatte sich getäuscht. Der Engländer hatte sich vorgenommen, es dem ägyptischen Wunderknaben nicht zu leicht zu machen – und das gelang ihm auch.
Ashour begann gewohnt stark und dominierte das Spielgeschehen. Selby hielt gut dagegen, konnte den Verlust des ersten Satzes aber nicht verhindern. Im zweiten Durchgang arbeitete sich der Engländer aber sukzessive eine kleine Führung heraus. Ashour stellte zwar stets den Ausgleich her, dennoch gewann Selby den Durchgang und glich zum 1:1 nach Sätzen aus. Den dritten Satz bestimmte wieder Ashour, er gewann klar und ging mit 2:1-Sätzen in Führung. Im vierten Satz boten die beiden dann Squash der Extraklasse. Ramy feuerte unerlässlich seine einzigartigen Schläge ab, Selby bekam unglaublicherweise nahezu alles zurück. So dauerte der vierte Durchgang alleine 20 Minuten, bevor ihn Ashour mit 11:6 für sich entschied und sich mit 3:1-Sätzen gegen Selby durchsetzte.
Ashour trifft im Viertelfinale nun auf Fares Dessouky (EGY, WRL 18), der sich in einem hart umkämpften, über 99 Minuten andauernden Fünfsatz-Match, gegen Nafiizwan Adnan (MAS, WRL 31) durchsetzte. Es wird das dritte Aufeinandertreffen der beiden Ägypter sein, zwei Mal war Ashour siegreich und er ist natürlich der große Favorit.
Momen ringt Marwan Elshorbagy in fünf Sätzen nieder!
Das letzte Match des Abends spielten der an Position sieben gesetzte Marwan Elshorbagy (EGY, WRL 7) und Tarek Momen (EGY, WRL 9). Momen hatte zwei der drei bisherigen Duelle mit dem jüngeren Elshorbagy für sich entschieden. Auch das der dritten Runde der World Championship von Kairo gewann Momen, der sich in einem unterhaltsamen Match gegen seinen Landsmann mit 3:2-Sätzen durchsetzte.
Momen trifft nun im Viertelfinale auf den an Position zwei gesetzten Titelverteidiger Greg Gaultier. Der hatte seinerseits mit Yip Tsz Fung (HKG, WRL 41), der in der Runde zwei Jens Schoor mit 3:1-Sätzen besiegt hatte, scheinbar keine großen Mühen und setzte sich mit 3:0 durch.
Sechs Ägypter, ein Franzose und ein Engländer!
Greg Gaultier und Nick Matthew, der am Vortag gegen Simon Rösner gewann, sind unter den besten acht Spielern der World Championship 2016 die beiden einzig verbleibenden Nicht-Ägypter. Mit Mohamed Elshorbagy, Ali Farag (WRL 6), Karim Abdel Gawad (WRL 3), Ashour, Dessouky und Momen sind die anderen sechs Spieler allesamt aus dem Land der Pharaonen. In dieser Ausprägung hat es eine Dominanz eines Landes seit der ersten Austragung der World Championship, im Jahre 1976 in London (England), noch nie gegeben – bisherige höchste Anzahl einer Nation im Viertelfinale waren fünf Australier, bei der WM 1991 in Adelaide.
Sehen Sie Impressionen der Wadi Degla PSA World Chapionship 2016 in der iLoveSquash-Bildergalerie.