Grand Final in Zürich: Ashour vs Elshorbagy!
Die Halbfinal-Matches in Zürich boten bestes Samstag-Abend-Entertainement aus denen Ramy Ashour (Bild re, EGY, WRL 10) und Mohamed Elshorbagy (EGY, WRL 1) als Finalisten des Grasshopper Cup 2018 (GC-Cup, PSA M100) hervorgingen. Ashour gewinnt gegen Gregory Gaultier (FRA, WRL 2) und Elshorbagy gegen James Willstrop (ENG, WRL 15).
Gaultier unterliegt Ashour, kann aber dennoch zufrieden sein!
Im ersten Halbfinale des mit 100.000 US Dollar dotierten PSA-Events in Zürich trafen zunächst der topgesetzte Gregory Gaultier und der an Position sieben gesetzte Ramy Ashour aufeinander. Ashour war in den vergangenen Jahren immer wieder wegen Verletzungen seiner rückseitigen Oberschenkel-Muskulatur ausgefallen. Gaultier ist gerade erst von einer Verletzung im Adduktorenbereich wiedergenesen und Zürich war vielleicht etwas zu früh für ihn, um in Topform zu sein.
Dennoch zeigte er brillantes Squash, sowohl in Runde eins gegen Nicolas Müller (SUI, WRL 18) als auch im Viertelfinale gegen Mohamed Abouelghar (EGY, WRL 9). Dass er nicht seine gewöhnliche Form hatte, mache ihn noch gefährlicher, weil man nicht weiß, was man von ihm zu erwarten hat, sagte Ramy Ashour nach dem Match.
Das Semifinale der beiden Superstars des Squash-Sports hielt was es versprach. Sie standen sich zum insgesamt 38. Mal als Gegner im Court gegenüber, 29 Mal hieß der Sieger bisher Ashour. Von Beginn an knisterte die Luft und die Zuschauer waren von der Besonderheit des gebotenen Spektakels in den Bann gezogen. In den ersten, länger andauernden Ballwechseln schienen sich die beiden Kontrahenten davon vergewissern zu wollen, wie gut der andere drauf ist. Beide waren schließlich davon überzeugt, dass der andere bereit und gewillt sei, ein großes Match zu absolvieren.
Doch mit zunehmendem Spielverlauf merkte man vor allem Gaultier die Strapazen der harten Rallies an. Er war mehr und mehr gezwungen, auf den direkten Punktgewinn zu gehen und in somit vertauschten Rollen spielte Ashour geduldig und vertraute auf seine Stärke. So gewann der 30-jährige PSA World Champion der Jahre 2008, 2012 und 2014 Ashour gegen den fünf Jahre älteren World Champion des Jahres 2015 Gaultier in drei Sätzen. Ashour zieht bei seiner zweiten GC-Cup-Teilnahme erstmals ins Endspiel ein.
Willstrop im erneuten zweiten Frühling!
Im zweiten Halbfinale spielten dann der an zwei gesetzte Weltranglistenerste und aktuelle PSA World Champion Mohamed Elshorbagy und der Weltranglistenerste des Jahres 2012 James Willstrop um den noch freien Platz im Finale. Die Leistungen des 34-jährigen Engländers erstaunen immer wieder die gesamte Squashwelt. Schon seit geraumer Zeit wäre man über seine Rücktritts-Meldung nicht überrascht. Und doch kommt er immer wieder zurück und zeigt bestes Squash.
Im Halbfinale gegen Mohamed Elshorbagy, der bei bislang neun Turnier-Teilnahmen in der laufenden Saison in acht Endspielen stand, von denen er sieben gewann, zeigte Willstrop wieder eine gute Leistung. Dennoch konnte er Elshorbagy nur streckenweise in Bedrängnis bringen und der Ägypter glich mit seinem Sieg im direkten Vergleich auf 11:11-Siege aus.
Traumfinale in Zürich!
Damit kommt es in Zürich zu einer Traum-Paarung im Endspiel, das Squash-Sport erster Güte verspricht: Mohamed Elshorbagy und Ramy Ashour spielten elf Mal zuvor gegeneinander, sieben Mal ging „The Artist“ Ashour als Sieger vom Court. Vor dem Halbfinale twitterte Elshorbagy, dass es wie in den alten Tagen sei, dass er selbst, Willstrop, Gaultier und Ashour in den Semis stehen. Es würden nur noch Nick Matthew (ENG, WRL 8) und Amr Shabana (EGY, beste WRL 1) fehlen. Elshorbagy ist mit seinen „erst“ 27 Jahren bereits gefühlt auf einer Stufe mit den ganz Großen des Squash-Sports, obwohl er fast zehn Jahre jünger ist.
Der Finaltag in Zürich beginnt um 13:30 Uhr mit dem Endspiel der Squash-Legends David Palmer (AUS) gegen Peter Nicol (ENG). Um 14:30 findet dann das Herren-Finale statt, beide werden auf Eurosport Player live übertragen.