„Ich hatte die beste Zeit meines Lebens!“
Amanda Sobhy (Bild, USA, WRL 8) wurde vor genau fünf Monaten nach einem Achillessehnen-Riss operiert. Nun stand sie, nach vielen Stunden der Reha, das erste Mal wieder im Court. Dennoch fand die Bostonerin zunächst Gefallen am „süßen Nichtstun“, wie sie in der Reihe „In My Own Words“ auf US-Amerikanischen Sport-Portal „excelle sports“ berichtete.
„Manchmal sehe ich das Licht am Ende des Tunnels nicht“
„Es fühlt sich an, als verletzte ich mich erst gestern“, sagt Amanda Sobhy. Am 10. März zog sie sich im Halbfinale von Floridablanca 2017 (PSA W70, Kolumbien), beim Stande von 2:0 nach Sätzen und 10:5-Matchball, einen Riss der Achillessehne am linken Sprunggelenk zu.
„Ich kann mich genau an den Stopp-Ball erinnern, für den ich einen Ausfallschritt machte. Er hätte mir den Match-Gewinn bringen können – stattdessen riss meine Achillessehne – ich habe noch das knallende Geräusch im Ohr“. Die erfolgreichste US-amerikanische Squashspielerin aller Zeiten, die mit Thierry Lincou (FRA, beste WRL 1), in Boston trainiert, versucht dennoch positiv eingestellt zu bleiben. Obwohl sie leicht denken könne, dass ohne zu Hinken gehen und Wadenheben im Stand, nach vier Monaten Rehabilitation, eigentlich ganz schön wenig sind.
„Ich realisierte, dass noch ein weiter Weg der Genesung vor mir liegt und dass ich manchmal das Licht am Ende des Tunnels einfach nicht sehen kann“, so Sobhy weiter. „Am Anfang genoss ich die Auszeit zunächst sogar. Es war die längste Zeit ohne Squash, seit ich im Alter von elf Jahren begonnen habe zu spielen“, sagt die heute 24-Jährige.
Als sie dann ohne Krücken gehen konnte, habe sie viel Zeit mit ihren Freunden verbracht, Urlaub gemacht und sei viel auf Konzerte und Festivals gegangen. Zum ersten Mal seit einer langen Zeit habe sie, außer der Physio-Therapie, keinerlei Verpflichtungen gehabt. „Ich hatte die beste Zeit meines Lebens!“, erinnert sich die dreifache US-Einzelmeisterin.
Doch ganz ohne Squash scheint es doch nicht zu gehen…
Vor ihrer Verletzung hatte sie neben dem Training und den Wettkämpfen sehr wenig Freizeit. Deswegen war das Leben als Verletzte anfänglich fantastisch. Aber dann kam ein Punkt, an dem sie des Feierns müde war. Es passe nicht zu ihr, den Tag ohne Antrieb, ohne Ziel zu beginnen. „Squash war schon immer meine Leidenschaft, die mich Tag für Tag aus dem Bett brachte, egal wie sehr der Muskelkater auch schmerzte oder sie müde war“, sagt Sobhy. „Denn ich musste jeden Morgen zum Training, um die beste Spielerin der Welt zu werden“.
Amanda Sobhy stand nach monatelanger Reha mit den Squash-Kids erstmals wieder im Court…
Nun verkündet Amanda Sobhy voller Stolz, dass sie nach monatelanger Physio zum ersten Mal wieder Bälle geschlagen hat. Mit ihr waren eine Gruppe Squash-Kids im Court. Sobhy stand still auf der Stelle, verteilte die Bälle und die Kids mussten sie immer zu ihr zurück schlagen. Das Gefühl nach dieser Zeit wieder in den Court zu gehen und den Ball zu schlagen, beschreibt sie als unglaublich. „Ich habe immer noch einen sehr weiten Weg vor mir, aber endlich sehe ich das Licht am Ende des Tunnels wieder“, sagt Amanda Sobhy.