Jens Schoor (Teil 2)
Meine erste Deutsche Vizemeisterschaft im Jahr 2006 natürlich und der Gewinn meines ersten PSA-Turniers im vorigen Jahr in Sydney. Das war ein gutes Gefühl!
Nein! Ziel war es, die Turniere zu gewinnen. Dass ich gegen den Neuseeländer Kashif Shuja und den Ägypter Wael Farag verloren habe, hat mich geärgert. Allerdings hat mich mein Sieg bei den Ukrainian Open umso mehr gefreut.
Die PSA-Turniere sind nun erst einmal für ein paar Wochen vorbei. Jetzt stehen die Team-Europameisterschaft mit der Nationalmannschaft an, danach im Mai die Bundesliga-Play-offs und die Deutsche Einzelmeisterschaft direkt im Anschluss. Im Juni hoffe ich dann auf einige Tage Urlaub, um etwas ausspannen zu können, ehe danach schon wieder die Vorbereitung auf die neue Saison beginnt.
Klar ist das nicht so einfach unter einen Hut zu bringen. Aber meine Freundin Fania, die mich ab und zu begleitet, hat Verständnis und die Familie und die Freunde auch.
Zum Briefmarkensammeln bleibt keine Zeit (lacht). Ich gehe gerne ins Kino oder treffe mich mit Freunden oder der Familie. Dann wird gemeinsam gegessen und erzählt.
Das mit der Bruder-WG klappt ganz gut, auch wenn er etwas öfter aufräumen könnte. Im Court haben wir beide immer den Ehrgeiz zu gewinnen, und es ist nicht ganz einfach, denn jeder kennt den anderen aus dem Effeff. Hinterher ist aber immer alles wieder gut.
Früher habe ich nicht sonderlich darauf geachtet, was ich esse. Als ich vor einem Jahr in Orlando war, habe ich in einer Familie gelebt, wo die Frau Ernährungsberaterin ist. Sie hat mir beigebracht, auf gute Qualität bei dem, was man einkauft, zu achten und auch wie die Nahrung zubereitet wird. Seitdem halte ich mich daran, habe deutlich abgenommen und an Fitness gewonnen. Das war ein echtes Aha-Erlebnis.
So lange mein Körper mitmacht. Profi zu sein gefällt mir gut, und ich denke ich habe mein Leistungslimit noch nicht erreicht. Wenn ich aber feststelle, dass es nicht mehr weitergeht, höre ich auf und will in der Wirtschaft arbeiten – vielleicht mache ich mich auch selbstständig.
Zweiter Teil: squash-time Redakteur Bernd Ruof befragte die deutsche Nummer zwei Jens Schoor …