Den Anfang des Halbfinaltages bei der Junioren-WM machten die beiden Pakistani, der Topgesetzte Aamir Atlas Khan und sein etwas überraschend in dieses Halbfinale vorgedrungener Landsmann Waqar Mehboob. Das Match währte nicht lange, sah sogar zeitweise eher wie ein Trainingsmatch aus. Zu groß war die Überlegenheit von Khan, zu groß war der Respekt von Mehboob, der nur im dritten Satz mithalten konnte. „Ein Traum ist in Erfüllung gegangen – ich habe das WM-Finale erreicht. Jetzt bin ich soweit gekommen, jetzt möchte ich natürlich auch nach ganz oben und den Titel holen“, sagte der Sieger nach dem Match. Das zweite Halbfinale zwischen dem Ägypter Mohamed El Shorbagy (Bild) und dem schweizer Lokalmatador Nicolas Müller, brachte da schon deutlich mehr Spannung.

Dennoch war es ein eher ungewöhnliches Match: In den ersten drei Sätzen gewann derjenige von beiden, der in Rückstand geraten war – 4:7 im ersten Satz, Shorbagy siegte 9:7; 5:8 im zweiten Satz, Müller gewann 10:9; 1:4 im dritten Satz, Shorbagy gewann 9:4. Jeder, der mehr als 550 Zuschauer, die sich um den Centercourt versammelt hatten, glaubte schon nicht mehr, dass Müller den 1:2-Rückstand noch einmal aufholen könnte – doch Müller belehrte sie eines Besseren. Mit 9:1 schaffte der Schweizer den Ausgleich – alles war wieder offen.

Der entscheidende fünfte Satz war lange ausgeglichen – bis zum 5:5 – als urplötzlich ein “Winner” Shorgabys und ein leichter Fehler Müllers, dem Ägypter die Führung verschaffte, die er bis zum 9:5-Sieg nicht mehr abgab.

„Und zu allem Übel muss ich nun auch noch zur Dopingkontrolle“, waren Müllers erste Worte nach dem verlorenen Halbfinale. „Ich war sehr nervös heute, habe nicht mein bestes Squash gezeigt und Nici hat seine Chancen gut genutzt. Morgen im Finale muss ich besser spielen, um gegen Aamir zu gewinnen und ich hoffe, dass das schweizer Publikum diesmal auf meiner Seite ist“, konstatierte Shorbagy nach seinem Sieg.