Paderborn zum achten Mal Europa-Cup-Sieger!
Im rein deutschen Herren-Endspiel der European Club Championships 2016 (ECC) setzt sich der Paderborner SC gegen den Black & White RC Worms durch und holt den Europa-Cup zum achten Mal. Die Damen des PSC unterlagen im Spiel um Platz drei Mulhouse und belegen am Ende den vierten Platz.
„Wir sind nicht der FC Bayern des Squashs – die haben nur fünf Mal den Europapokal der Landesmeister gewonnen!“
Das sagt Andreas Preising, Präsident des Paderborner SC, gewöhnlich. Im Finale der ECC 2016 konnte nur Geschichte geschrieben werden: Worms hätte den fünften Titel in Folge holen können – Paderborn den achten – beides Rekord. Mit dem Sieg der Paderborner erringen die Ostwestfalen den achten Europa-Pokal-Titel der Vereinsgeschichte. „Den achten Titel nach vierjähriger Abstinenz – ein gutes Gefühl, welches wir heute Abend entsprechend feiern werden. Verdienter Lohn für die Arbeit der Mannschaft“, sagte Preising nach dem Triumph seiner Mannschaft.
Das Finale begann mit der Begegnung an Position drei, Lennart Osthoff für Paderborn gegen David Palmer (AUS, beste WRL 1, im Jahr 2001) für Worms. Der Wormser World Champion der Jahre 2002 und 2006 siegte in drei Sätzen und holte den ersten Punkt für den Titelverteidiger. Als nächstes gingen die beiden Spitzenspieler in den Court, Paderborns Simon Rösner (WRL 12) und Worms‘ Gregoire Marche (FRA, WRL 29). Marches Satzgewinn gegen Rösner im vergangenen Jahr war beim 2:2-Endstand ausschlaggebend für den Sieg der Nibelungenstädter. Das wollte der neunfache Deutsche Einzelmeister nicht erneut zulassen. Er gewann klar in drei Sätzen und stellte den 1:1-Ausgleich her.
Das Match der Positionen zwei war an der Reihe und Chris Simpson (ENG, WRL 23) und Jens Schoor (WRL 63) betraten die Arena. Die beiden standen sich bereits vier Mal im Court als Gegner gegenüber – zuletzt im ECC-Finale, vergangenes Jahr in Krakau. Immer verließ Simpson als Sieger den Court – so auch heute, klar in drei Sätzen. So stand es nach drei der vier Matches 2:1 für den PSC. Die Entscheidung musste im letzten Match des Tages zwischen Lucas Wirths (DRL 8) und Tim Weber (DRL 4) fallen. Bisher waren alle Matches nach Sätzen zu Null ausgegangen. Sollte das der Vierer auch zu Null enden, müssten die Spielpunkte entscheiden. Soweit kam es aber nicht, denn der 19-jährige Lucas Wirths gewann gleich den ersten Durchgang. Damit hätte Paderborn selbst bei einem 3:1-Sieg Webers, dank eines mehr gewonnenen Satzes, den Titel geholt.
Somit gewinnen die Paderborner das Finale gegen Worms und holt nach den Jahren 2003, 2004, 2005, 2007, 2008, 2010 und 2011 im Jahre 2016 den achten Europa-Cup-Titel der Vereinsgeschichte. „Schön, dass mir die Jungs noch so ein tolles Geburtstagsgeschenk gemacht haben! Das können wir gleich noch doppelt feiern“, sagt Norman Farthing, Geschäftsführer des Paderborner SC und Team-Manager des achtfachen Europa-Pokalsiegers, der am vergangenen Donnerstag seinen 70. Geburtstag feierte.
Michael Zehe, Team-Verantwortliche des Black & White Worms, sagte nach dem verlorenen Finale: „Leider hat es diesmal nicht gereicht. Paderborn hat verdient gewonnen. Wir holen uns im nächsten Jahr die Schale in Paderborn zurück.” Im kommenden Jahr werden die Paderborner nämlich Gastgeber der European Club Championships sein. Der PSC ist als Titelverteidiger und Gastgeber bereits qualifiziert.
Im rein englischen Damen-Finale siegt Edgbaston Priory gegen Gastgeber Pontefract
Was den englischen Herren-Teams seit sehr langer Zeit verwehrt blieb, weil seit 13 Jahren nur deutsche Teams (acht Mal Paderborn, vier Mal Worms und ein Mal Stuttgart) den Europa-Cup gewannen, können die Damen von der Insel besser. Im rein englischen Damenfinale siegten die Damen vom Team Edgbaston Priory mit 2:1-Begenungen gegen den Gastgeber Pontefract.
Beim Sieg von Edgbaston legten Nicolette Fernandes (GUY, WRL 25) und Leonie Holt (ENG, WRL 182) uneinholbar vor, als sie ihre Gegnerinnen Sarah Campion (ENG) und Katie Smith (ENG, WRL 225) in drei beziehungsweise vier Sätzen bezwangen. Das abschließende dritte Spiel, welches nur noch statistische Bedeutung hatte, gewann die Kanadierin Hollie Naughton (WRL) gegen Millie Tomlinson (ENG, WRL) und holte somit den Ehrenpunkt für Pontefract.
Die Paderborner Damen verpassten im kleinen Finale die Bronze-Medaille, nachdem sie Mulhouse mit 1:2-Begegnungen unterlegen waren. Leider sind die Einzelergebnisse momentan nicht zu bekommen. Dies lag erneut an der englischen Turnier-Organisation. Diese glänzten, wie bereits die ganzen Turniertage über, durch mangelde Informationspolitik. Es war leider auch nicht das erste Mal, dass bei einem Europa-Cup in England, eine derartige “Brexit-Einstellung” an den Tag gelegt wurde. Somit kann man bereits jetzt froh sein, dass der nächste Europa-Cup in Paderborn stattfinden wird.