„Ramy ist ein Alien – er spielt Squash, wie …
… von einem anderen Planeten“, war die Nachricht, die der Inder Saurav Ghosal (WRL 27) per Twitter abgesetzt hatte, nachdem Ramy Ashour (WRL 5) Nick Matthew (WRL 1) 3:0 bezwang. Obwohl der Ägypter in den ersten beiden Sätzen zurücklag (7:10 und 4:8), drehte er den Spieß um und gewann beide Sätze im Tiebreak 12:10 und 13:11. Dies gelang ihm insbesondere durch atemberaubende Ballwechsel, die vom „Becker-Hecht“ bis zu hinter dem Rücken gespielten „Kunstschlägen“ alles hatten, was das Zuschauerherz bei den North American Open begeisterte. Im dritten Satz war Matthew zum einen etwas entnervt, dass er die Führungen hatte nicht nutzen können, aber zum anderen hinterließen die ersten beiden Sätze ihre Spuren in der physichen Verfassung des Engländers. „Ich bin so glücklich, dass ich die Verletzung überstanden habe und nun im Finale gegen James stehe”, sagte der Sieger nach dem Spiel. „Ramy war heute zu gut. Die Niederlage muss mir eine Lehre sein. Ich kann so nicht gegen Ramy gewinnen“, sagte konstatierte der Unterlegene.
Im Finale trifft Ashour nun auf den Engländer James Willstrop (WRL 2), der den Franzosen Greg Gaultier (WRL 3) in einem 98-minütigem Marathon-Spiel 3:1 niederrang. Allein bis zum 1:1 in Sätzen dauerte es 50 Minuten. Danach kippte das Match ein wenig zu Willstrops Gunsten und der Engländer blieb stets in Front. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Sieg gegen Greg und ich freue mich auf das Finale gegen Ramy. Es ist großartig, das er wieder zurück ist. Der Squash-Sport braucht Spieler wie ihn, die es verstehen die Zuschauer auf der ganzen Welt so zu begeistern“, lobte Willstrop seinen Finalgegner.
Mit 13:4 führt Ashour den direkten Vergleich gegen Willstrop an, wobei er auch die letzten drei Begegnungen im Jahr 2011 für sich entscheiden konnte. Die Statistik spricht also eindeutig für den Ägypter. Allerdings kann sich Willstrop bereits vor dem Match damit trösten, dass er ab März wieder als Nummer eins der Welt geführt wird.