Rösners achter und Hennes zweiter Streich!
Nach dem Herrenfinale gab es Standing Ovation auf der Tribüne des Pink Power in Böblingen, als Simon Rösner seinen achten Titel geholt hatte. Allerdings hat ihm sein Paderborner Teamkollege Raphael Kandra einen heißen Kampf geliefert. Als bei den Damen nicht die favorisierte Sina Wall gewann, sondern Franziska Hennes, war die Überraschung am Finaltag der 39. Deutsche Einzelmeisterschaften perfekt.
Der 23 Jahre alte Fürther Raphael Kandra dominierte zunächst das Herrenfinale gegen den siebenfachen Meister Simon Rösner und gewann den Auftakt-Satz. Danach hatte sich der deutsche Serienmeister besser auf Kandra eingestellt und vermied riskante Schläge, machte das Spiel schnell und zwang den Linkshänder Kandra zu Fehlern. „Ich habe versucht am Anfang Druck aufzubauen, habe aber gewusst, dass es schwer wird das Tempo durchzuhalten“, gestand der völlig erschöpfter Kandra hinterher. Der zweite Satz war zunächst ausgeglichen, aber mit zunehmender Spieldauer setzte sich die Dominanz des Weltranglistenelften Rösner durch. Ab Satz drei spielte Rösner sehr variantenreich und der Gewinn des achten Titels war nur noch eine Frage der Zeit. „Eigentlich gehört Raphael inzwischen mindestens unter die Top 50 der Welt. Das macht Hoffnung für die kommenden Europa- und Weltmeisterschaften im Teamwettbewerb“, sagte der gebürtige Würzburger nach seinem 3:1-Sieg. Mit seinem achten Meistertitel hat Simon Rösner den vorletzten Schritt zur Einstellung des Meisterrekords von Hansi Wiens gemacht, der neun Mal den Pokal in den Händen hielt.
Dritter wurde der 22 Jahre alte Rudi Rohrmüller (Marburg), der erneut seine exzellente Form bei dieser Meisterschaft unterstrich, als er den Wormser Jens Schoor in vier Sätzen in die Knie zwang.
Im Damen-Finale begann die gebürtige Münchnerin Sina Wall druckvoll gegen ihre Paderborner Clubkameradin Franziska Hennes. Nichts deutete zunächst darauf hin, dass die Saarländerin Hennes ihren Titel würde verteidigen können. Nachdem Wall die 1:0-Satzführung geholt hatte, wendete sich jedoch das Blatt ab Mitte des zweiten Satzes. Die 22-jährige Hennes spielte nun mit mehr Power, machte weniger Fehler und gewann Satz zwei. Im dritten legte die zwei Jahre ältere Sina Wall, die vor ihrer schweren Knieverletzung auf Platz 41 in der Welt rangierte, nach und ging erneut in Führung. Allerdings war danach Walls Pulver verschossen und Hennes übernahm in den Sätzen vier und fünf das Kommando und holte sich erneut den Titel. „Ich hatte vielleicht den Vorteil, dass ich weniger Druck verspürte und etwas freier aufspielen konnte als Sina“, analysierte eine überglückliche Franziska Hennes nach dem Match.
Das Spiel um Platz drei gewann die Paderbornerin Annika Wiese, nachdem sie die Frankfurterin Sharon Sinclair in fünf Sätzen niederkämpfte.
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