Rösner scheidet in Runde eins von El Gouna aus!
Der Beginn der ersten Hauptrunde der El Gouna International Open sollte es gleich in sich haben. Mit Tarek Momen (EGY, WRL 7) und Simon Rösner (WRL 10) schieden zwei Top-Ten-Spieler vorzeitig aus, weitere zwei konnten 0:2-Satzrückstände gerade noch einmal in Fünfsatzsiege umbiegen.
Hesham sorgt für die erste Überraschung!
Simon Rösner wusste, dass ihm mit Mazen Hesham (EGY, WRL 30) ein gefährlicher Gegner erwarten würde. Beim bisher einzigen Aufeinandertreffen, vergangenen Sommer, in Kolumbien, benötigte er fünf Sätze um den 21 Jahre jungen Ägypter zu besiegen. Hesham ist für seine technischen Schläg-Fähigkeit bekannt, insbesondere dafür, die Entscheidung durch direkte Punkte herbeizuführen. Aber ebenso bekann ist er dafür, dass er noch lernen muss, sein jugendlich anmutendes Temperament unter Kontrolle zu halten. Zu oft hatte er sich bisher selbst geschlagen, hatte ihm die fehlende „Standfestigkeit“ in der PSA World Tour den Sieg gekostet. Der Gewinn der letztjährigen Studenten-Weltmeisterschaft und einiger kleinerer PSA-Turniere waren bisher kein Gradmesser für die Weltspitze.
SquashTV übertrug lediglich die Matches vom Glas-Court live – dort spielten die ersten acht der Setzliste, vier am ersten und weitere vier am zweiten Tag der geteilten ersten Runde. Man könnte nun mutmaßen, dass es für den Deutschen ein Nachteil gewesen sei, auf einem konventionellen Court spielen zu müssen, die Weltspitze ist es gewohnt, auf einem Glas-Court zu spielen. Man könnte weiter anführen, dass Hesham, der auf diesem Court bereits zwei Matches bestritt, deshalb einen Vorteil hatte. Das würde allerdings der deutschen Nummer eins, dem bestplatzierten männlichen deutschen Weltranglistenspielers aller Zeiten, nicht gerecht werden. Auch die Kollegen von SquashSite, die live vor Ort waren, bestätigten, dass Rösner nicht viel falsch gemacht und alles versucht habe, um die Niederlage zu verhindern. Aber dieses Mal war der junge Ägypter der Bessere.
Das erkannte Simon Rösner auch nach dem Match: „Ich kann nicht einmal behaupten, dass ich in irgendeiner Weise schlecht gespielt habe. Mein Gegner war einfach sehr stark und ist in seinem Heimatland regelrecht aufgeblüht“, kommentierte Rösner auf seiner Webseite. Selbst im ersten Satz, in dem der Paderborner fünf Satzbälle nicht nutzen konnte, war er eigentlich eher machtlos: „The Amazing Hesham“, wie der Ägypter vom SquashTV-Kommentator Joey Barrington genannt wird, glich beim Stande von 5:10, mit vier direkten Punktgewinnen (Winners) und einem Fehler Rösners, auf 10:10 aus und gewann anschleießend 12:10. Im dritten Satz, bei 0:2-Satzrückstand, wehrte Rösner zwei Matchbälle ab und gewann diesen noch 13:11 im Tiebreak. Im vierten Satz wehrte er wiederum drei Matchbälle ab, bevor der vierte, eine Ball-an-Entscheidung (Stroke) gegen Rösner, den 3:1-Sieg für Hesham brachte.
Ghosal gelingt die zweite Überraschung!
Nachdem mit dem an Position drei gesetzten Nick Matthew (WRL 2) und dem an Position acht gesetzten Peter Barker (WRL 8) zwei Engländer mit jeweils glatten Siegen in Runde zwei eingezogen waren, standen sich der an sieben gesetzte Ägypter Tarek Momen und Saurav Ghosal (IND, WRL 23) im ASB-Glas-Court, im Marina, dem Hafen von El Gouna, gegenüber. Zwischen den beiden liegen zwar 16 Weltranglistenplätze, die Spielweisen, oder besser gesagt die läuferischen Fähigkeiten der beiden ließ aber zunächst alles offen, wer sich würde durchsetzen können. Es entwickelte sich ein unterhaltsames Spiel, in dem beide an ihre physischen Grenzen zu kommen schienen, weil deren Spielweisen zu ausgeglichenen langen Ballwechseln führte. Nach 85 Minuten setzte sich Ghosal mit 11:9-Punkten im entscheidenden fünften Satz über den höher in der Weltrangliste positionierten Momen durch und zog in Runde zwei ein. Dort wird mit Omar Mosaad der nächste ägyptische Top-Ten-Spieler als Gegner auf ihn warten.
Niederlagen gerade so verhindert!
Max Lee (HKG, WRL 17) konnte gegen Nafiizwan Adnan (MAS, WRL 38) genauso wie Mathieu Castagnet (FRA, WRL 13) gegen Omar Abdel Meguid (EGY, WRL 28) noch gerade so einen 0:2-Satzrückstand umbiegen und weitere Überraschungen der ersten Runde von El Gouna abwenden.
Am Ostermontag werden die verbleibenden Erstrundenbegegnungen ausgetragen. Darunter die des an Position zwei gesetzten Greg Gaultier (FRA, WRL 3) gegen den Mann mit dem härtesten gemessenen Schlag in der (PSA), Cameron Pilley (AUS, WRL 19), wenn auch der Franzose eine Matchbilanz von 11:1 aufweisen kann, sicher ein interessantes Match, das von SquashTV live übertragen werden wird.