Simon Rösner – vom PSA-Profi zum Sport-Manager
Simon Rösner gab vergangenen Montag seinen Rücktritt von der World Tour der Professional Squash Association (PSA) bekannt (siehe: Simon Rösner beendet PSA-Karriere!) squashnet.de sprach mit Steffen Rösner, Vater und Manager des Ausnahme-Athleten.
“Simon ist ein Gefühlsmensch”
Steffen Rösner lenkte von je her die sportlichen Geschicke seines Sprösslings und das wohl nicht schlecht, schließlich wurde dieser der erfolgreichste deutsche Squashspieler aller Zeiten. Nach seiner Meinung zu Simons Rücktritt gefragt, sagt er:
“Ich habe schon immer versucht Simon den Rücken frei zu halten, die Geschicke gelenkt, damit er sich auf den Sport konzentrieren kann. Simon ist ein Gefühlsmensch, er muss sich wohl fühlen, um seine Leistung voll abrufen zu können. Jetzt im Herbst seiner Karriere hat er sich wegen Corona nicht mehr so wohl gefühlt.
In Hotelzimmern eingesperrt zu sein, getrennt von den Sportkollegen, sich sogar auf dem Zimmer warm machen zu müssen, immer in der ‚Bubble‘ bleiben zu müssen und Weihnachten vielleicht nicht bei der Familie zu sein, das macht man vielleicht mit Anfang 20 noch. Aber mit 33, wenn man vielleicht noch zwei, drei Jahre hat, ist das nicht mehr das Richtige.
Simon hat früh in der PSA begonnen und schon 17-18 Profi-Jahre auf dem Buckel. Er wollte in den kommenden Jahren nicht noch nach hinten durchgereicht werden. Deswegen finde ich die Entscheidung absolut richtig.”
Simon wird vorerst zwischen Paderborn und Würzburg pendeln
Simon Rösner ist als 16-Jähriger nach Paderborn gewechselt und in die PSA eingetreten. Seine Frau Vivien stammt aus Paderborn, genauso ihre Familie. Simon wird mit der Stadt Paderborn wohl für immer verbunden bleiben. Seine Wurzeln sind in Würzburg, wo sein Vater Inhaber und Geschäftsführer der BB Rösner Backstube GmbH ist, einem Unternehmen mit 600 Mitarbeitern.
Wer erinnert sich nicht gerne an die “Squash-Action in Würzburg”, wo Steffen Rösner im Jahr 2015 im Würzburger TSC Heuchelhof erst die Bundesliga-Endrunde und anschließend die Deutsche Einzelmeisterschaft veranstaltete.
“Wir planen in Würzburg mittelfristig mit der Erweiterung der bestehenden Sportanlage ein neues Projekt. Bis es letztlich in zirka 4-5 Jahren so weit ist, wird Simon noch zwischen Paderborn und Würzburg pendeln. Er wird sich hier in die Vereinsarbeit des TSC Heuchelhof einarbeiten. In Paderborn wird er nach seiner Ausbildung zum Fitnesstrainer und der Fertigstellung der „Vitality Lounge“ als Coach arbeiten”, sagt der 58-Jährige.
Für den Paderborner SC, zu dem wir immer ein sehr gutes Verhältnis hatten, wird er weiter in der Bundesliga antreten. Und in der Nationalmannschaft wird er auch gerne weiterspielen. Es geht also nur um die 12 Turniere, die er in der PSA jährlich gespielt hat, die jetzt wegfallen.
Er soll sich auch um die Jugendlichen in Würzburg kümmern. Da sind ein paar Nachwuchsspieler mit großem Potential dabei. Und ich will unbedingt, dass Deutschland im internationalen Squash weiterhin ein Wörtchen mitredet.”
Sehen Sie hier eine Zusammenstellung an Bildern von Simon Rösner und hier Nachrichten seiner PSA-Profi-Kollegen von squashsite.com.