Nick Matthew entzaubert Ramy Ashour!
Das von vielen Experten mit Spannung erwartete Finale „der Giganten“ bei den North American Open wurde tatsächlich zum reinen „Entertainment“. Der Erste gegen den Zweiten der Weltrangliste – allein die Rahmendaten sorgten für die nötige Brisanz dieses Duells. Wenn darüber hinaus zwei konkurrierende Philosophien – der Künstler (Ashour) gegen den Perfektionisten (Matthew) – aufeinandertreffen, dann ist das Traumfinale perfekt.
„Erstens es kommt anders und zweitens als man denkt“ – das dachte bestimmt der ein oder andere Zuschauer, als Matthew 2:0 in Sätzen und 8:5 im dritten Satz führte. Bis dahin dominierte Matthew Match und Gegner fast nach Belieben und somit kam Ashour nicht zur Entfaltung.
Es gibt sicher viele Spieler auf der PSA-Tour, die bei einer komfortablen Führung im Stande sind zu „zaubern“. Aber der Meister dieser Zunft schafft es immer wieder dann aufzutrumpfen, wenn es wirklich knapp ist.
So auch dieses Mal. Und so nahm das Finale einer seiner vielen Wendungen. Der Ägypter drehte das Spiel und kam zum 2:2-Satzausgleich.
Aber Nick Matthew stünde bestimmt nicht an Position eins der Weltrangliste, wenn er sich davon hätte übermäßig beeindrucken lassen. Ganz im Gegenteil: Der Engländer drehte im fünften Satz nochmals richtig auf und erspielte sich schnell einen Drei-Punkte-Vorsprung, welchen er bis zum Schluss nicht mehr hergab. Hinzu kam, dass Ashour immer wieder die entscheidenden Fehler machte und auch ein wenig an Matthews Kampfeswillen verzweifelte.
Somit heißt der verdiente Sieger der North American Open zum zweiten Mal in Folge Nick Matthew und gleichzeitig revanchierte sich Matthew für die Finalniederlage beim Tournament of Champions im Januar 2011.