Für England geht es um Alles!
Die Deutsche Mannschaft um Bundestrainer Oliver Pettke hat den an Position eins gesetzten Engländern (Bild) bereits eine Sache bei der Team-WM voraus: Sie haben nun ein WM-Maskottchen und es hat mittlerweile auch einen Namen. „Boastie“ wird es heißen und Heidi Meissner, deren Namensvorschlag auserkoren wurde, hat die beiden Karten für das Eröffnungsspiel Deutschland gegen Irland gewonnen.
Wenn die Engländer kein eigenes Maskottchen mitbringen, könnten sie einen oder mehrere „Boasties“ als Glücksbringer erwerben – jedenfalls würde dies ihr Sportbudget noch hergeben. Allerdings kann sich das auch schnell ändern, denn Nick Ryder, Geschäftsführer des englischen Verbandes, hat sein National-Team ordentlich unter Druck gesetzt.
Der Druck wird von „oben“ vorgegeben, also von der englischen Regierung. Nur wenn England den Titel holt, wird der Druck weichen. Laut Aussage von Ryder wird es künftig auch in England schwieriger werden, an staatliche Unterstützung für die Verbände zu kommen, wenn es keine olympische Sportart ist.
Außer man hat Erfolg. Allerdings zählen nur Europa- und Weltmeistertitel. Ohne Titel könnte es ab dem Jahr 2013 eng werden. „Ein Team-WM-Sieg wäre natürlich ein gutes Argument, weiter die Förderung zu bekommen. Aber ein vierter Platz, wie zuletzt 2009 in Dänemark, das wäre ein schwaches Argument“, erklärte Ryder die Situation.
Ob die anderen Teams, allen voran Ägypten und Frankreich, Mitleid mit England verspüren, darf bezweifelt werden. Wäre Squash so unberechenbar wie Fußball, könnte man hoffen, dass auch die Deutschen in der Lage wären, England bereits in der Gruppenphase ein Bein zu stellen.
Aber auch wenn es kommt wie es kommen müsste und England siegreich bleibt, haben die Deutschen nicht so viel zu verlieren. „Sollten wir die anvisierten Ziele (Platz 10-12) nicht erreichen, werden wir sicher erklären müssen, wie es dazu kam. Aber dass wir deshalb gleich mit Budgetkürzungen rechnen müssen, ist nicht zu erwarten“, kommentierte DSQV-Präsident Wolfgang Bauriedel das Zuschuss-Thema.
Ergänzend muss man natürlich sagen, dass es sich bei den Engländern auch um ein hübsches Sümmchen handelt, was auf dem Spiel steht. Insiderinformationen zufolge erhält England zwischen eineinhalb und zwei Millionen britische Pfund – davon kann Bauriedel sicher nur träumen.